Von Andreas Kolesch Bielefeld/Rheda-Wiedenbrück (WB). Der Hamburger Einzelhandelskonzern Edeka erwägt den Verkauf des Filialisten Krane Optik. Krane ist eine Tochter der Bielefelder AVA AG, die von Edeka im vergangenen Jahr vollständig übernommen wurde.
»Edeka hat die Absicht bekundet, Krane Optik zum Verkauf zu stellen«, bestätigte am Sonntag Rainer Diermann, Mitgeschäftsführer des Optik-Filialisten und Pressesprecher der AVA, dieser Zeitung. Krane Optik mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) beschäftigt etwa 600 Mitarbeiter und betreibt 90 Filialen vor allem in Nordrhein-Westfalen und Ostdeutschland. Vertrieben werden neben Brillen und Kontaktlinsen auch Hörgeräte. In den neuen Bundesländern sind die Krane-Geschäfte häufig in Einkaufszentren der Schwestergesellschaft Marktkauf angesiedelt. Krane hatte im vergangenen Jahr unter den Folgen der Gesundheitsreform gelitten. Der Umsatz sank von 50,1 Millionen im Jahr 2004 auf etwa 46 Millionen Euro. Diermann zufolge haben sich Umsatz und Ertrag aber deutlich erholt. Im ersten Quartal habe der Krane-Umsatz um 15 Prozent über der Vergleichszahl des Vorjahres gelegen. Zudem habe sich das Ergebnis »erheblich verbessert«. Hinzu kommen die Umsätze der eigenen Produktionsgesellschaft, die unter dem Namen »Starvision« in Lippstadt Mineral- und Kunststoffgläser herstellt. Erst zu Beginn vergangenen Jahres hatte die AVA den Filialisten komplett übernommen. Zuvor war die AVA 15 Jahre lang zu 75 Prozent an Krane Optik beteiligt. Als Käufer kommt nach Branchenspekulationen die Apollo-Kette (Schwabach) in Frage, die mit dann 540 Filialen am bisherigen Branchenführer Fielmann (482 Geschäfte) vorbeiziehen würde. Die AVA AG, die künftig als Marktkauf GmbH unter dem Dach der Konzernmutter Edeka firmieren soll, wolle sich auf das Kerngeschäft mit SB-Warenhäusern und Verbrauchermärkten konzentieren, hieß es zur Begründung des möglichen Krane-Verkaufs. Ob der tatsächlich vollzogen wird, ist nach Informationen aus Branchenkreisen aber noch ungewiss.
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