01.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Von Tierschutz, Trendsport
und großen Wasserpfützen

Minister Oliver Wittke eröffnet 39. Wisa in Sennestadt

Von Peter Monke
(Text und Fotos)
Sennestadt (WB). Ein Regenschauer zum Auftakt scheint mittlerweile fester Bestandteil der Wisa zu sein. Für viele Besucher stellte das Wetter jedoch keinen Grund dar, der Messe fern zu bleiben. In den acht Hallen gab es - mit einem schützenden Dach über dem Kopf - schließlich genug zu entdecken und auszuprobieren.

Eröffnet wurde die Wisa am Samstag durch Oliver Wittke, Minister für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW). In seiner Rede verwies der Politiker auf erste Zeichen einer Belebung der Wirtschaft im Lande und äußerte zuversichtlich: »Die Wisa wird ihren Beitrag leisten, NRW zurück an die Spitze in Deutschland zu führen.«
Auf einem anschließenden Rundgang überzeugte sich Wittke persönlich von dem breiten Messeangebot. Neben den klassischen Bereichen rund um Bauen, Wohnen und Haushalt locken die 247 Aussteller bei der 39. Auflage der Wisa vor allem mit zwei neuen Themenkomplexen. Einer von ihnen ist die »Wisa-Aktiv«. Hier werden hauptsächlich verschiedene Trendsportarten wie Quad fahren oder Laufen mit Power Legs zusammmengefasst. Besucher können aber auch Einblicke in Traditions-Sportarten erhalten, die bisher eher ein Schattendasein fristeten. Eine von ihnen ist das »Casting«, der Turniersport der Angler. Neun Disziplinen werden hier unterschieden - in aller Regel geht es jedoch darum, wer seine Angel besonders weit oder besonders präzise auswerfen kann. Vor allem Kindern machte das Zielen mit der Angel sichtlich Freude.
Zweite Neuheit auf der Wisa ist der Bereich »Tier und Umwelt«. »Dabei geht es nicht so sehr um kommerziellen Erfolg, sondern vielmehr um eine gute Information der Messe-Besucher«, sagte WisaOrganisatorin Heide Beermann. Ihr liegt besonders die Beratung über die artgerechte Haltung exotischer Tiere am Herzen. Angelika Berries, Vorsitzende des Vereins »Affen in Not«, erläuterte die Problematik: »Immer mehr Menschen wollen sich über den Besitz eines exotischen Tieres profilieren.« Kehrseite der Medaille sei, dass vielen die arbeitsintensive Pflege der Exoten, ob nun Leguan, Kaiman oder Schlange, nach kurzer Zeit über den Kopf wachse. »Wir haben derzeit 27 beschlagnahmte Affen auf der Warteliste für unsere Quarantäne-Station.«
Karl Wolff, Bezirksvorsteher von Sennestadt, lobte zur Eröffnung das »vielfältige und attraktive Programm«. Die Wisa sei nach fast vier Jahrzehnten eine feste Institution in Sennestadt und trotz mancher Sorgen und Probleme eine der größten Verbrauchermessen in NRW. »Ihr Mut für so manches Risiko hat sich ausgezahlt«, sagte er in Richtung von Wisa-Organisatorin Heide Beermann. »Ohne Sie, da bin ich sicher, würde es diese Messe heute schon lange nicht mehr geben.«
Beermann selbst hofft für die kommenden Tage auf besseres Wetter, damit möglichst viele Besucher kommen. Langfristig wäre eine Sanierung des Messegeländes, auf dem sich nach dem Regen große Pfützen bildeten, wünschenswert. »Ich kann die tollste Ausstellung auf die Beine stellen - wenn die Leute durch den Dreck laufen müssen, nützt mir das nur wenig«, sagte Beermann. Ihren Idealismus will sie sich trotz solcher Widrigkeiten jedoch nicht nehmen lassen, im Gegenteil: »Die aktuelle Wisa wartet darauf, erlebt zu werden.« Bis einschließlich Sonntag, 7. Mai, haben Neugierige die Möglichkeit, sich von diesem Versprechen selbst zu überzeugen.

Artikel vom 01.05.2006