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Die Stadt zeigte sich in
traumhaftem Licht

54 500 Besuche in den »Nachtansichten«-Kulturorten


Von Burgit Hörttrich
und Bernhard Pierel (Fotos)
Bielefeld (WB). Eigentlich waren es 39 Kulturorte, in Wirklichkeit aber 40, denn die Stadt selbst wurde Teil der »Nachtansichten«-Inszenierung, wurde selbst Kulturort. Trotz der Temperaturen »am Rande der Frostgrenze«, so Hans-Rudolf Holtkamp, Geschäftsführer der veranstaltenden Bielefeld Marketing, wurden mit 6769 Tickets etwa so viele verkauft wie im Vorjahr. Aber während 2005 jeder Eintrittskartenbesitzer durchschnittlich sechs der Museen, Galerien und Kirchen besuchte, waren es am Samstag rein rechnerisch acht. Das bedeutet: Die Zahl der Besuche erhöhte sich somit von 45 000 (2005) auf 54 500.
Projektleiterin Dr. Annette Klinkert freut sich darüber, dass sich ein »reger Kulturtourismus« entwickelt habe: »Wir haben in der Kunsthalle die Postleitzahlen der Besucher erfragt. Sehr viele kamen aus der Region, aber auch aus anderen deutschen Städten und sogar aus dem Ausland - aus Norwegen, England, Österreich, Holland und sogar aus Australien.« Holtkamp: »ÝNachtansichtenÜ-Besucher bringen inzwischen private Gäste mit.«
Die »Nachtansichten« hätten zudem nicht nur kulturellen, sondern auch kommunikativen Wert: »Die Menschen kommen miteinander ins Gespräch.«
Mit mehr als 10 000 Besuchen überrage die Kunsthalle zwar die anderen Einrichtungen (»Die Kunsthalle wird oft mehrfach ausgesucht«), mit Ausnahme des Museum Waldhof hätten aber alle Kulturorte zugelegt. Holtkamp: »Man muss natürlich etwas bieten, um Besucher anzulocken und zum Bleiben oder Wiederkommen anzuregen.« Er versicherte: »2007 sind wieder ÝNachtansichtenÜ«.
Positiv aufgenommen worden seien die »Licht(t)räume«. Annette Klinkert: »Besonders der Ravensberger Park und der Museumsgarten wirkten mythisch.« Und nicht jeden ließ die Kälte schaudern: Geigerin Martina Eisenreich musizierte auf dem Alten Markt mit nackten Füßen.

Artikel vom 01.05.2006