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Das Mini-Krankenhaus an der Sparrenburg


Von Maren Waltemode
Bielefeld (WB). Sie waren da, als ihre Hilfe gebraucht wurde: 95 Mal mussten die Mitarbeiter der Rettungsdienste am Sonntag beim Hermannslauf eingreifen. 23 Sportler wurden im Sanitäterzentrum an der Sparrenburg versorgt, fünf von ihnen zur Weiterbehandlung ins Krankenhaus gebracht.
Insgesamt 117 Helferinnen und Helfer hatte der Bielefelder Rettungsdienst, ein Zusammenschluss aus Deutschem Roten Kreuz (DRK), dem Arbeitersamariterbund (ASB) und der Johanniter Unfallhilfe (JUH) aufgeboten. . Für den Großeinsatz wurde auf dem Parkplatz unterhalb der Sparrenburg ein großes Behandlungszelt aufgebaut, das mit seiner Ausstattung beinahe ein kleines Krankenhaus ist.
An den 20 Streckenposten auf der rund 31 Kilometer langen Laufstrecke wurden jeweils drei Helfer eingesetzt. Hinzu kamen 25 Physiotherapeuten, die sich um die verspannten Muskeln der Läufer kümmerten. »Es gibt immer wieder Hartgesottene, die sich durch eine kleine Verletzung nicht abschrecken lassen«, sagte Frank Bracht, Leiter des Behandlungsplatzes an der Sparrenburg. An diesem Sonntag war es relativ ruhig im Zelt. Es gab weder Bänderrisse, Prellungen, Muskelzerrungen, noch Kreislaufschwächen und Stoffwechselstörungen. »Aber man weiß ja nie, was noch kommt«, erzählt der Leitende Notarzt, Dr. Michael Korth, nachdem die ersten Läufergruppen ohne Probleme das Ziel erreicht hatten. Dass es in diesem Jahr vergleichsweise ruhig blieb, führt der Mediziner auf das Wetter zurück: »Wegen der Kühle hatten die Läufer kaum Kreislaufprobleme.«
Trotzdem könnte im Bielefelder Mini-Krankenhaus fast jeder Patient behandelt werden. Die Medikamente, Infusionen, Blutzuckermessgeräte, sowie ein EKG-Gerät und ein Defibrillator, mit dem man im Notfall durch Elektroschocks Menschenleben retten kann, sichern eine umfassende medizinische Betreuung. Rund neun Patienten könnten gleichzeitig intensiv betreut werden, zusätzlich 15 Leichtverletzte finden im Zelt Platz.
»Patienten mit schweren Erkrankungen wie Herzinfarkten und schweren Frakturen werden natürlich umgehend in die umliegenden Krankenhäuser transportiert«, erklärt Frank Bracht.

Artikel vom 01.05.2006