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Strenger Lehrplan: Hilfe
bot nur das Bücherregal

Ehemalige der Klosterschule trafen sich nach 50 Jahren


Bielefeld (mb). 1956 machten 56 Schüler und Schülerinnen ihren Abschluss an der Klosterschule und verloren sich daraufhin völlig aus den Augen. Erst 49 Jahre später wurde Bernhard Topka durch das Bild des Jubiläumsklassentreffens des Jahrgangs 1955 motiviert, den 50. Jahrestag des eigenen Schulabschlusses zusammen mit seinen ehemaligen Schulkollegen zu feiern.
Mit dieser Idee begann ein turbolentes Jahr. Das Leben hatte die Freunde in alle Richtungen zerstreut. Daher waren intensive Nachforschungen und ein bisschen Glück erforderlich, um wenigstens 53 der ehemaligen Mitstreiter ausfindig zu machen. Am vergangenen Samstag trafen sich 28 »Fremde« auf dem Klosterplatz vor der alten Schule wieder und wollten ihren Augen nicht trauen: Egon Zwingmann, einer ihrer Lehrer, besuchte die lustige Runde.
Eckhard Beier verbindet mit seiner Schulzeit ein komisches Gefühl, denn er wurde über mehrere Jahre von seinem Vater unterrichtet. Die Stellung als Lehrersohn war für ihn sehr kompliziert. »Ich hatte nie Vorteile gegenüber den anderen«, erzählt er. »Im Gegenteil: Mein Vater war streng, aber gerecht. Wenn ich Hilfe bei den Hausaufgaben brauchte, schickte er mich kurzerhand zum Bücherregal.«
Während des gemütlichen Beisammenseins in der »Gaststätte Bartsch« tauschten die ehemaligen Klosterschüler viele Erinnerungen an gemeinsame Streiche und an Wanderungen aus und erzählten einander, wohin das Leben sie verschlagen hatte. Sie verließen sich mit dem Versprechen, nicht wieder weitere 50 Jahre zu warten, um das nächste Klassentreffen zu organisieren.

Artikel vom 04.05.2006