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Kommentar

Von Elmar
Neumann

MehrMut
zumRisiko

»Es gibt ja viele Tore... das Siegestor steht in München.« Die Bayern-Fans bewiesen mit ihrem Pokal-Transparent Weitsicht. In München trennt der 1840 von Ludwig I. in Auftrag gegebene Triumphbogen die Ludwig- von der Leopoldstraße, im Pokal-Finale gegen ihr überschaubares Potenzial ausschöpfende Frankfurter war es das (Sieg-)Tor von Pizarro, mit dem sich der Meister von der Konkurrenz distanzierte.
Auf nationaler Ebene haben die Bayern mit diesem Ergebnisfußball Erfolg, werden in dieser Saison wohl als erster Klub das Double verteidigen. Internationalen Ansprüchen indes - das wurde selbst gegen einen Abstiegskandidaten wie Eintracht Frankfurt deutlich - genügt dieser uninspirierte Ballvortrag nicht. Die Fähigkeiten des Schalkers Lincoln in allen Ehren, aber um auf europäischer Bühne den eigenen Anforderungen gerecht zu werden, muss man sich dann auch einen auf diesem Niveau bewährten Ballverteiler leisten. Es sei denn, die Verantwortlichen um Uli Hoeneß und Co. setzen doch andere Prioritäten und begnügen sich auch weiterhin mit der Transferpolitik der Doppeldeutigkeit: sich verstärken, aber vor allem auch die Bundesliga-Konkurrenz schwächen. Lincoln und van Buyten sind die aktuellen Beispiele, garantieren aber auch künftig nur Erfolg auf nationalem Niveau.

Artikel vom 01.05.2006