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Geideck-Heimspiel
an der Uni Bielefeld

Referat zur gemeinsamen Fußball-Spielidee


Bielefeld (WB/dis). Die Fußball-Bundesligasaison ist auf der Zielgeraden. Die Vorlesungsreihe »kopf-ball« der Universität Bielefeld, die sich mit dem Fußball aus wissenschaftlicher Perspektive befasst, dagegen startete jetzt erst in die Rückrunde. Auftakt-Referent war Frank Geideck. Sein Thema: »Der Trainer, die Mannschaft und die gemeinsame Spielidee«.
DSC Arminias Co-Trainer, der an der Bielefelder Uni seine Prüfung zum Diplom-Sportlehrer ablegte und hier darum ein Heimspiel austrug, verblüffte sein Auditorium im gut besetzten Hörsaal 16 mit der Erklärung, warum Bielefeld zuletzt im Punktspiel gegen Wolfsburg eine gute Leistung gezeigt habe. Denn der 0:1-Niederlage zum Trotz, so Geideck, habe die Mannschaft zu weiten Teilen das gezeigt, was sie im Training regelmäßig übe. Auch anhand von Videosequenzen demonstrierte Geideck, »warum aus Trainerperspektive das Spiel gegen Wolfsburg nicht so schlecht war, wie es auf einige Zuschauer und Medienvertreter gewirkt hat«.
Bis kurz vor Referatsbeginn hatte der für seine Akribie bekannte Geideck an seiner ersten Power-Point-Präsentation dieser Art gefeilt. Der Schlussapplaus bewies, dass sich die Mühe gelohnt hatte.
Den Mittelteil seines 90-minütigen Vortrags hatte sich Geideck von seinem ehemaligen Cheftrainer Uwe Rapolder, der Arminia in der Vorsaison mit seinem 4-2-3-1-Spielsystem zum Erfolg geführt hatte, abgeguckt. Geideck sagte: »Es gibt kein richtiges und kein falsches Spielsystem. Entscheidend ist, dass Trainer und Mannschaft eine gemeinsame Spielidee verfolgen.« Als aus dem Publikum die Frage gestellt wurde, ob Arminias Winter-Rückkehrer Artur Wichniarek das System noch nicht verinnerlicht habe, blockte Geideck ab. »Fragen zu einzelnen Spielern beantworte ich nicht.«
Mit Tafelbildern zeigte der 39-Jährige, wie im Arminia-Training Automatismen eingeübt werden und welche Idee hinter den Übungen steckt. Über die gemeinsame Spielidee hinaus, sagte Geideck weiter, sei für das Funktionieren eines Teams eine klare Hierarchie ebenfalls von hoher Bedeutung.

Artikel vom 29.04.2006