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Peter Rogat wehrt sich gegen die geplante Tierpension in seiner Nachbarschaft - dies kann Leserbriefschreiberin Kerstin Heidmann gut verstehen.Foto: Borgmeier

Erst fließt Geld, dann kommt ein Projekt


Zu dem Artikel »Der Streit um die Tierpension eskaliert jetzt« über die aktuellen Ereignisse in der seit knapp sechs Monaten laufenden Auseinandersetzung zwischen der Aids-Hilfe Bielefeld, die beabsichtigt eine Tierpension einzurichten, und den davon betroffenen Nachbarn, insbesondere der Familie Rogat, schreibt eine Leserin:
Mir drängt sich der Eindruck auf, dass hier das Projekt zur Qualifizierung von Menschen mit AIDS oder HIV und Langzeitarbeitslosen nur aus dem einen Grund begonnen wurde, weil aus öffentlichen Kassen Geld dafür zu haben war. Es handelt sich um unsere Steuergelder! In der Zeitung wurden für das Projekt, an dem laut Aids-Hilfe jetzt noch 15 von ursprünglich 31 Personen teilnehmen, Summen von (unter anderem) 225 000 Euro genannt, von Herrn Gross vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales persönlich genehmigt. Jetzt mahnt er bezüglich des immer noch nicht gesicherten Standortes ein zügiges Verfahren an.
Hier wird also der zweite (oder dritte) Schritt vor dem ersten getan: Es gibt Geld, machen wir ein Projekt! Das Haus mit 3400 Quadratmeter großem Gelände soll, seit 1. November 2005 von der Aids-Hilfe gemietet worden sein und Peter Struck, der Geschäftsführer der Aids-Hilfe, spricht in einem Leserbrief vom 1. November 2005 als Beginn der Qualifizierungsmaßnahme. Das ist ja ein echter Blitzstart!
Leider gibt es da die »böse« Nachbarfamilie Rogat, die sich gegen eine Tierpension mit einer Lärmbelästigung von circa 40 Hunden an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden am Tag (Hunde haben keinen Feierabend) wehrt. Ganz abgesehen von der Möglichkeit, dass von diesen Tieren eine Gefährdung für die eigenen Kinder und Kinder des Vereins »Naturnahes Spielen - Die Maulwürfe e.V.« auf ihrem angrenzenden Grundstück ausgehen kann. Und was ist mit Spaziergängern und Joggern, die den Schmetterlingsweg nutzen?
Ich frage mich, wie die Entscheidung über den vorliegenden Bauantrag ausfallen würde, wenn der Entscheider vom Bauamt selber als Anlieger betroffen wäre . . .
KERSTIN HEIDEMANNBielefeld

Artikel vom 11.05.2006