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Fassungslose »Hüpker«: So
reicht es nicht zur Rettung

Oberliga: VfB Fichte unterliegt in Überzahl SpVg. Erkenschwick mit 1:2

Von Werner Jöstingmeyer
Erkenschwick (WB). 65 Minuten in Überzahl gespielt, 1:0 geführt und doch dem Gastgeber SpVg. Erkenschwick den so wichtigen »Dreier« überlassen. Oberliga-Schlusslicht VfB Fichte taumelt nach der völlig unnötigen 1:2-Niederlage im Stimberg-Stadion dem Abstieg immer mehr entgegen.

Kein Wunder, dass es nach dem Abpfiff des Leverkusener Schiedsrichters Chris Borkowski Rainer Goldmann, dem Fußballobmann der »Hüpker«, die Sprache verschlug: »Dazu fällt mir nichts ein. Heute sage ich besser nichts«. Während die Erkenschwicker ihren schwer erkämpften Sieg stürmisch feierten, schlichen die Bielefelder mit hängenden Köpfen vom Platz. Deutliche Worte fand zunächst VfB-Urgestein und Betreuer Udo Kley: »Wir hatten hier doch alles in der Hand. Aber dann wirst du in der zweiten Halbzeit auch noch vorgeführt. So reicht es nicht zum Klassenerhalt.«
Ins gleiche Horn blies Jens Reitemeier: »Eine völlig verdiente Niederlage. Was uns eigentlich nachgesagt wird, hat Erkenschwick gezeigt. Es fehlten die Leidenschaft und Aggressivität. Ich habe nur pure Angst gesehen.«
Der Kapitän war nach seiner Verletzungspause erstmals wieder an Bord. Aber nach knapp einer Stunde humpelte er vom Platz. »Es ging nicht mehr. Die Zerrung im Oberschenkel machte sich wieder bemerkbar«, ärgerte sich der Routinier über sein Missgeschick.
Für Trainer Sven Moning war Reitemeiers Ausscheiden ein weiterer Mosaikstein auf dem Weg zur Niederlage. Nachdem er zuvor schon den gelb/rot-gefährdeten Abwehrrecken Carsten Block auswechseln musste, geriet die Bielefelder Souveränität arg ins Wacken. Dabei führte VfB Fichte seit der 54. Minute gegen zehn Erkenschwicker (Sawitzki hatte in der 25. Minute nach einem Allerweltsfoul an Geceli völlig unberechtigt Rot gesehen) durch den feinen Treffer von Bayambo Belombo nach einem langen Pass von Janis Theermann mit 1:0.
Was die »Hüpker« danach aber ablieferten, kann eigentlich nur mit einer »Kopf- und Fuß-Blockade« begründet werden. Im gleichen Maße, wie die Bielefelder nachließen, drehte Erkenschwick auf. »Die Mannschaft hat erkannt, dass es heute im direkten Duell gegen den Abstieg geht«, meinte Udo Kley. Zudem bewies SpVg.-Trainer Manfred Wölpper mit den Einwechselungen ein glückliches Händchen. Mirko Eisen hämmerte das Leder aus halblinker Position zum Ausgleich in den rechten langen Winkel. Drei Minuten vor dem Abpfiff besorgte Pierre Bendig den Siegtreffer, nachdem die Abwehr der »Hüpker« wieder nicht im Bilde war. Der Rest auf Bielefelder Seite war Frust, Enttäuschung und wohl auch die Erkenntnis, dass man wohl an diesem regnerischen Samstag die Oberliga endgültig verspielt hatte.
VfB Fichte: Bergenthal - Block (52. Mainka), Aydin, Rasic - Geceli (46. Götting), Reitemeier (57. Meier), Theermann, Gliniars - Özdemir - Belombo, Sawkill
Tore: 0:1 Belombo 54.), 1:1 Eisen (79.), 2:1 Bendig (87.).
Rote Karte: Sawitzki (Erkenschwick/25.).

Artikel vom 01.05.2006