Bielefeld (sas). 8000 Operationen hat es 2005 am Franziskus-Hospital gegeben, 2000 davon sind ambulant durchgeführt worden - 60 Prozent mehr als im Vorjahr. »Und die Tendenz ist weiter steigend«, sagt »Klösterchen«-Geschäftsführer Dr. Georg Rüter. Das Krankenhaus hat darauf mit der Einrichtung einer eigenen Station für die postoperative Versorgung der ambulanten Patienten reagiert. Sie ist just im Hause umgezogen und wie sämtliche ambulante Sprechstunden und die gesamte Funktionsdiagnostik - von der Sonographie bis hin zur Darmspiegelung - im zweiten Obergeschoss angesiedelt. Leistenbruchoperationen können ebenso ambulant durchgeführt werden wie die Entfernung kleiner Tumore und eine Stanzbiopsie der Prostata. Anders als andere Krankenhäuser aber hat das Klösterchen keine »Nebenstrukturen« für die ambulanten Eingriffe geschaffen: »Die Patienten werden im Zentral-OP mit sieben Sälen mit dem höchsten Standard operiert«, betonen Rüter und Privatdozent Dr. Holger Götz, Chefarzt der Anästhesie, die »Taktgeber« der Operationen ist. Parallelstrukturen mit niedrigerem Standard zu schaffen, hält Rüter für verfehlt und auch unnötig kostspielig: »Der große OP-Trakt muss ohnehin vorgehalten werden, und wir haben schlicht ein höheres Maß an Sicherheit für den Patienten.« Eine Sehne unter weniger sterilen Bedingungen ambulant zu operieren, hält er für riskant: »Kommt es zu Infektionen, wird die Sache unter dem Strich dadurch teuer. Hygiene ist absolut rentabel.« Ebenso werden auch die Patienten, die ambulant operiert werden, mittels Bett-Monitor ununterbrochen überwacht - von der Vorbereitung bis zum Aufwachraum. Erst wer wieder stabil ist, kommt auf die ambulante Station und darf kurz darauf gehen. »Falls bei Patienten Komplikationen auftreten oder ein Eingriff größer als geplant ausfällt, können sie sofort auf eine Station verlegt werden«, betont Götz. Und wer daheim Probleme bekommt, hat rund um die Uhr einen Ansprechpartner.
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