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Politiker zeigenKesselbrink-Idee
»kalte Schulter«

Statt Spiel und Sport Arbeitskreis

Bielefeld (bp). Ein Sport- und Spielangebot für Kinder und Jugendliche auf einem Teil des Kesselbrinks zu schaffen - als eine Art Zwischennutzung, bis sich eine endgültige bauliche Lösung gefunden hat - das war die Idee. Planungsdezernent Gregor Moss bat gestern Abend in der Bezirksvertretung Mitte um den »Einstieg in die Diskussion« - bekam aber nach allerlei Krittelei die kalte Schulter gezeigt.

Moss hatte einen Plan entwickeln lassen, der Kleinspielfelder und Platz für Trendsportarten vorsah, dazu die Einrichtung eines Jugendcafés in dem Pavillon, der bis vor etlichen Monaten vom Sportbund genutzt wurde.
Der Dezernent räumte ein, dass es »die eine oder andere Kröte« zu schlucken gebe: den Verlust von 59 Stellplätzen, der Bushaltepunkt müsste verlegt werden und die erst vor wenigen Jahren wiederbelebte Sommerkirmes könnte nicht mehr auf dem Kesselbrink stattfinden. Moss appellierte an die Politiker, dass man schließlich mit dem Platz etwas bewegen, einen jugendpolitischen Meilenstein setzen, ein gutes Angebot schaffen wolle.
Die Politiker fanden aber noch viel mehr Haare in der Suppe. Jan-Helge Henningsen(CDU) kritisierte, dass der Vorschlag, den die Markthändler vor Jahren gemacht hatten, in der Ideenskizze keinen Widerhall gefunden habe. Dabei habe der Vorschlag doch viele Befürworter gehabt - auch, wenn er nicht umgesetzt worden sei. Gisela George (FDP) fragte sich, »wo die vielen Jugendlichen herkommen sollen«. Bezirksvorsteher Hans-Jürgen Franz (SPD) will den »Platz in seiner Erscheinungsform verbessern und verändern«: »Eine Asphaltfläche, die man Tennisplatzgrün oder Fußballplatzrot anstreicht, bleibt doch eine leere Fläche.« Hartmut Meichsner (CDU) störte sich daran, dass die Friedrich-Verleger-Straße »zurück gebaut« werden solle, um Parkstreifen anzulegen: »Während die Detmolder Straße umgebaut wird, darf keine funktionsfähige Straße in der Innenstadt verengt werden.«
Moss sprach davon, man habe bessere Chancen auf öffentliche und private Förderung, wenn man »mit einer Stimme« spreche. Und er erinnerte daran, dass es in der Vergangenheit schon zahllose Entwürfe für eine Kesselbrink-Bebauung gegeben haben. Seine Befürchtung: dass der Kesselbrink durch »eine Bautätigkeit, die sich über viele Jahre hinzieht, verschlimmbessert wird«.
Man nahm zur Kenntnis, gründet einen Arbeitskreis.

Artikel vom 28.04.2006