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Suche nach Halt und Orientierung

Ausstellung zum Thema »Rechtsextremismus« im Polizeipräsidium


Bielefeld (ik). Mit dem Rechtsextremismus in Deutschland beschäftigt sich eine Ausstellung, des Bundesamtes für Verfassungsschutz, die jetzt im Polizeipräsidium zu sehen ist. Dargestellt wird vor allem die Gefahr, die von Rechtsextremisten ausgeht, insbesondere junge Leute für sich einzunehmen.
Die Schau klärt über Hintergründe auf und stellt einfühlsam Einzelschicksale dar: »Die braune Falle« zeigt sechs Stationen, die ein junger Mensch im Rechtsextremismus durchläuft, von der Suche nach Halt und Orientierung über Kameradschaft und Anstiftung Anderer bis hin zum schwierigen Ausstieg. Bis zum 12. Mai ist die Ausstellung im Polizeipräsidium an der Kurt-Schumacher-Straße 46 zu sehen.
»Die Lage in OWL ist nicht dramatisch, aber wir sind auch kein weißer Fleck«, erklärte Polizeipräsident Erwin Südfeld gestern bei der Eröffnung. »Etwa zwei Delikte pro Tag hatten hier im Jahr 2005 einen rechtsextremistischen Hintergrund, insgesamt gab es 15 gewalttätige Übergriffe.« Er begrüßte weiter das große Interesse an der Ausstellung: »Wir wollen vor allem junge Leute ansprechen - mehrere Schulklassen haben sich bereits zur Besichtigung angemeldet«
Fast ein Jahr lang hat das Bundesamt für Verfassungsschutz die Veranstaltung vorbereitet. Nicht nur Banner und Info-Tafeln informieren über das Thema, sondern auch an Fernsehern und Computern können sich die Besucher zum Thema Rechtsextremismus schlau machen. So zeigt zum Beispiel eine Filmcollage sehr eindrucksvoll die Erfahrungen eines Opfers.
Aufgrund der enormen Nahfrage ist die Wanderausstellung in Nordrhein-Westfalen nur in Bielefeld zu sehen.

Artikel vom 28.04.2006