Rom (dpa). Der designierte italienische Ministerpräsident Romano Prodi hat einen empfindlichen Rückschlag einstecken müssen. In einer Kampfabstimmung um den Posten des Senatspräsidenten verfehlte der Kandidat aus seinem Mitte-Links-Lager im ersten Wahlgang die notwendige absolute Mehrheit. Der 73-jährige frühere Gewerkschaftsführer Franco Marini erhielt am Freitag nur 157 Stimmen, der Gegenkandidat und Ex-Ministerpräsident Giulio Andreotti (87) kam auf 140 Stimmen. Der Kandidat des der Mitte-Links-Koalition von Romano Prodi hat auch im zweiten Wahlgang zum Präsidenten der italienischen Abgeordnetenkammer die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit verfehlt. Der Kommunistenführer Fausto Bertinotti kam am Freitag lediglich auf 302 Stimmen, deutlich weniger als die 348 Sitze des Mitte-Links-Lagers. Erst im vierten Wahlgang würde die absolute Mehrheit reichen, über die das Prodi-Lager im Parlament verfügt. Kommentatoren in Rom werteten die Schlappe für Prodi im Senat als »böses Vorzeichen« für eine Mitte-Links-Regierung.