Programm der RuhrTriennale gestern in Bochum vorgestellt
Regisseur Philipp Stölzl (li.), musikalischer Leiter Reinhard Goebel und Intendant Jürgen Flimm (re.).Foto: dpa
Bochum (dpa). Der Mensch im Zeitalter des Barocks steht im Mittelpunkt der 5. RuhrTriennale. Das Festival präsentiere vom 19. August bis 15. Oktober 29 Produktionen in mehr als 100 Aufführungen, darunter sechs Auftragswerke als Uraufführungen, kündigte Intendant Jürgen Flimm gestern an. Ein Schwerpunkt gilt dem Regisseur Peter Zadek, der im Mai 80 Jahre alt wird. Erwartet werden unter anderem die Schauspielerinnen Vanessa Redgrave und Veronica Ferres sowie der Ex-Talking-Head-Sänger David Byrne. Gezeigt werden die Produktionen in acht Industriedenkmälern des Reviers, im Schauspielhaus Bochum und in zwei Kinos. In der Uraufführung »Wahnfried. Ein deutsches Stammlokal« erhält der New Yorker Bariton Alan Titus die einmalige Gelegenheit, alle Rollen des »Rings des Nibelungen« von Richard Wagner an einem Abend zu singen. Dem Barock-Maler Peter Rubens setzt die RuhrtTriennale mit einem Stück des ungarischen Schriftstellers Péter Esterházy ein künstlerisches Denkmal. Veronica Ferres ist als »Courasche« (Mutter Courage) in einem Stück von Wilhelm Genazino zu sehen. Vanessa Regrave liest in »Guantánamo!« Texte aus Vernehmungsprotokollen aus dem Gefangenenlager. Aufwendigste Produktion wird die Neuinszenierung der Oper »Die Soldaten« mit 153 Musikern und Sängern. Von Zadek, der Mitte der 1970er Jahre das Schauspielhaus Bochum leitete, werden die Inszenierungen »Hamlet« und »Peer Gynt« zu sehen sein. Hinzu kommt eine Kinoreihe mit seinen Filmen. Die RuhrTriennale habe entscheidenden Anteil an der Wahl Essens und des Ruhrgebiets zur »Kulturhauptstadt Europas 2010« gehabt, betonte NRW-Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff. Daher werde das Festival uneingeschränkt weiter unterstützt.
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