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Klage soll Grenzen des
Sperrbezirks aufheben

Unternehmen will Bordell eröffnen

Von Stefanie Westing
Brackwede (WB). Weil ein Unternehmen ein Bordell in Brackwede eröffnen möchte, hat es die Bezirksregierung Detmold verklagt. Die hatte nämlich die Genehmigung verweigert - weil Brackwede im Sperrbezirk liegt.

Wie Jörg List vom Dezernat 21, öffentliche Sicherheit und Ordnung bei der Bezirksregierung, gestern auf Anfrage bestätigte, habe ein Unternehmen den Antrag gestellt, eine »gewerbliche Zimmervermietung« einrichten zu können - also einen bordellähnlichen Betrieb. Weil 70 Prozent des Bielefelder Stadtgebietes - unter anderem auch das komplette Brackweder Gebiet - Sperrbezirk sind, müsste eine Ausnahme gemacht werden. Dies hat die Bezirksregierung aber abgelehnt. Nun klagt das Unternehmen, eine GmbH, vor dem Verwaltungsgericht in Minden.
»Wir haben das Bielefelder Ordnungsamt und den Polizeipräsidenten bei dieser Entscheidung beteiligt. Beide hatten kein Interesse und sahen keine Notwendigkeit an einer Änderung des Sperrbezirkes«, sagte List. Wo genau das Bordell nach Ansicht des Betreibers entstehen soll, wusste er nicht: »Der Antrag wurde unkonkret gefasst und komplett auf Brackwede bezogen. Es war die Rede davon, das Etablissement eventuell in einem Gewerbebereich einrichten zu wollen. Wo genau, wurde aber nicht dargelegt.«
Die Verhandlung, die ursprünglich für den 10. Mai angesetzt war, musste verschoben werden. Ein neuer Termin wird den Beteiligten noch mitgeteilt.
Der Sperrbezirk datiere aus den 80er Jahren, erklärte List. Früher habe es in Brackwede, im Bereich der Duisburger Straße, relativ viel Prostitution gegeben. Jörg List: »Das hat aber zu einer vermehrten Belästigung von älteren Schülerinnen geführt, so dass Brackwede irgendwann in den Sperrbezirk aufgenommen worden ist.«

Artikel vom 28.04.2006