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Gen-Patient gestorben

Ursache der schweren Darminfektion unklar


Frankfurt/Düsseldorf (dpa). Zwei Jahre nach einer Gentherapie ist einer der beiden deutschen Patienten gestorben. »Es ist nicht ausgeschlossen, dass es einen Zusammenhang mit der Gentherapie gibt«, sagte der klinische Leiter der Studie, der Frankfurter Hämatologe und Onkologe Prof. Dieter Hoelzer. Der 27-Jährige war vor zwei Wochen in einer Düsseldorfer Klinik an einer schweren Blutvergiftung gestorben.
Der Patient war an so genannter chronischer Granulomatose erkrankt. Bei Menschen mit dieser seltenen Erbkrankheit ist ein Gen defekt, das Bakterien und Pilze im Körper abtöten soll. Solche Patienten haben häufig mit Infektionen der inneren Organe zu kämpfen.
»Der Patient ist an einer sehr schweren Darminfektion gestorben«, erläuterte Hoelzer. »Warum er diese Infektion bekommen hat, ist noch unklar.«
Wissenschaftler halten es für denkbar, dass der 27-Jährige eine erneute Gentherapie gebraucht hätte, um zu überleben. Nach der ersten Behandlung war der Anteil der gesunden Immunzellen auf mehr als 50 Prozent gestiegen.

Artikel vom 28.04.2006