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Im Keller vergraben

Vermisste 22-Jährige tot im Lehm entdeckt


Neujanisroda (dpa). Die seit 2004 vermisste 22-jährige Alexandra aus Neujanisroda (Sachsen-Anhalt) ist tot. Bei einer am Mittwoch im Keller des Nachbarhauses gefundenen Leiche handele es sich eindeutig um die junge Frau, erklärten gestern Polizei und Staatsanwaltschaft. Die Todesursache ist noch nicht ermittelt.
Die Leiche war nach Grabungen der Polizei »zusammengefaltet« in einem 50 mal 50 Zentimeter kleinen Loch entdeckt worden. An der Stelle waren im Verlauf der Fahndung schon mehrere Suchhunde zum Einsatz gekommen, sie hatten allerdings nicht angeschlagen. Ob der Täter die Besonderheiten des Lehmbodens bewusst oder unbewusst ausnutzte, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben.
Fest stehe, dass nacheinander mehrere Schichten Lehm mit Wasser über der Leiche eingeschlemmt und jeweils verdichtet worden waren.
Dadurch kam es zu einem Luftabschluss, so dass die Hunde unmöglich anschlagen konnten, sagten die Ermittler. Der Fundort war die einzige Stelle im Keller, wo die Polizei zuvor noch nicht gegraben hatte.
Der 38 Jahre alte Nachbar war Anfang dieses Jahres wegen sexueller Nötigung und Körperverletzung an seiner Ex-Freundin zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Gegen ihn wird nun wegen Mordes zur Verdeckung einer Straftat ermittelt. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann die damals 21 Jahre alte Alexandra vergewaltigt hat. In seinem Haus wurden das Handy und ein Fußkettchen mit DNA-Spuren der Vermissten entdeckt.

Artikel vom 28.04.2006