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Mann zersägt: Frau soll
Geliebten gehabt haben

Haftbeschwerde von Marina P. abgelehnt

Von Christian Althoff
Detmold (WB). Marina P. (41) aus Horn-Bad Meinberg, die ihren Mann im Januar erschlagen und in zwölf Teile zersägt haben soll, bleibt in der Justizvollzugsanstalt Bielefeld in Untersuchungshaft. Das hat das Landgericht Detmold am Mittwoch entschieden und die Haftbeschwerde der Frau abgelehnt.
Marina P. soll mehrere Liebhaber gehabt haben.
Damit bleibt die aus Lettland stammende Russin, die 2004 nach Deutschland gekommen war und hier 2005 geheiratet hatte, bis zu ihrem Prozess im Gefängnis. Die Verhandlung soll im Sommer stattfinden.
Die Ermittler gehen inzwischen davon aus, dass Marina P. den Kaufmann Herbert B. nur aus finanziellen Interessen geheiratet hat. Der 47-Jährige, der für ein Paderborner Unternehmen Erwachsene im Umgang mit Computern schulte, war 2004 nach Lettland gereist, nachdem er übers Internet eine Lettin kennengelernt hatte. Nachdem diese zu dem vereinbarten Treffen nicht erschienen war und der 47-Jährige zufällig Marina P. traf, entschloss er sich, sie nach Deutschland zu holen und zu heiraten.
Aus dem Umfeld des Ehepaares wurde der Kripo bekannt, dass die Ehe nie vollzogen worden sein soll. Dafür entdeckten Kriminaltechniker auf einem Bett im Einfamilienhaus des Paares Spermaspuren zweier Männer, die bislang nicht identifiziert werden konnten. Ermittler gehen deshalb davon aus, dass die Russin ihren Mann betrogen hat.
Motiv eines möglichen tödlichen Streites könnte zudem der großzügige Umgang der Frau mit dem Geld ihres Mannes gewesen sein. Während Herbert B. bis zu seiner Hochzeit in geordneten Verhältnissen gelebt hatte, befand sich zum Zeitpunkt der Tat sein Konto im Soll. Angeblich hat seine Frau größere Summen an Verwandte in Lettland überwiesen. Herbert B. hatte zudem eine Hypothek von 45 000 Euro auf sein Elternhaus aufgenommen, um seiner Frau in Paderborn ein Modegeschäft einzurichten.
Marina P. bleibt dabei, mit dem Tod ihres Mannes nicht zu tun zu haben - obwohl im Haus Blut, Körperteile und Sägen sichergestellt worden sind.

Artikel vom 28.04.2006