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Papierflieger segelten
zuhauf durch die Uni-Halle

Wettbewerb in drei Kategorien - Sieger reisen nach Berlin

Bielefeld (sas). Raphael Friesen fällt schon bei den Proben auf: Sein Papierflieger segelt besonders elegant und vor allem weit. Und tatsächlich: Er wird bei der Bielefelder Ausscheidung zum »Red Bull-Paperwings« am Ende in der Kategorie »längste Flugdistanz« den Sieg davon tragen.

Zum ersten Mal hat es gestern in der zentralen Halle der Universität diesen vom Hersteller des Energietrunks, der angeblich Flügel verleiht, gesponserten Wettbewerb gegeben, organisiert wurde er von Sportstudenten. Zeitgleich gingen an 16 deutschen Hochschulen Studenten in der Disziplin »Wir basteln einen Flieger« an den Start. Die jeweiligen Sieger der Kategorien Kunstflug, längste Flugstrecke und längste Flugdauer werden sich am kommenden Samstag in Berlin-Tempelhof messen. Und die, die dort den Lorbeer erringen, werden wiederum eine Woche darauf in Salzburg im Hangar 7 mit den Vertretern 47 weiterer Nationen um den Titel des Weltmeisters ringen.
Neben Raphael Friesen, dessen Segler 18,10 Meter zurücklegte, werden Thomas Asthoff (bester Kunstflug) und Jochen Waschelitz (mit 5,15 Sekunden die längste Flugzeit) die Universität Bielefeld vertreten. Bierernst nahmen die Teilnehmer die Veranstaltung nicht: »Ich bin aus Spaß dabei«, sagt Bioinformatik-Student Madis Rumming. Zuletzt hat er zu Schulzeiten Papierflieger gebastelt. Und so richtig klappte es gestern auch noch nicht: Seine Flieger hatten sehr schnell wieder Bodenkontakt. »Ich muss wohl mal ein anderes Flugmodell ausprobieren.«
Da waren der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Vorgegeben waren lediglich das Papier - das den internationalen Statuten entsprach - und die Regel, dass der Konstrukteur beim Abwurf seiner beiden Flieger mit beiden Füßen auf dem Boden zu stehen habe. Zu den Klängen von »Flying through the air« ging das Spektakulum dann los - wobei die Damenwelt sich weitgehend auf die Rolle der Zuschauerinnen beschränkte beziehungsweise die Jury stellte, die den Kunstflug beurteilte. Entsprechend herzlich fiel der Applaus für Linguistikstudentin Yeliz Yilmaz aus, die sich an den Start wagte. Ihr erster Flieger schaukelte zu Boden, vom zweiten schweigt des Sängers Höflichkeit. Lustig fand sie es trotzdem.

Artikel vom 27.04.2006