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Immer wenn der Hals kratzt
WICK-Hustenbonbons feiern 50. Geburtstag - 95 Prozent der Deutschen haben sich schonmal gesund gelutscht
Sie sind klein und bunt, schmecken süß, säuerlich, oder erfrischend nach Menthol und sollen das lästige Kratzen im Hals lindern: Die dreieckigen WICK-Hustenbonbons feiern in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag.
1956 begann die Erfolgsgeschichte dieser ganz neuen Art von Bonbons - dreieckige, das hatte es bis dahin nicht gegeben. Zuerst kamen die Geschmacksrichtungen Eukalyptus und Wildkirsche auf den Markt, nur zwei Jahre später folgten die Zitronenbonbons, die bis heute zu den beliebtesten zählen. Ebenfalls besonders gern gelutscht wird die Sorte WICK Blau, die 1972 das Sortiment erweiterte und seitdem mit einem Eisbär beworben wird.
Mitte der siebziger Jahre wurden die Bonbons mit Vitamin C eingeführt, was die Abwehrkräfte zusätzlich stärken soll. Und seit 1989 gibt es die beliebten WICK-Varianten auch in der zahnfreundlichen Version »zuckerfrei«.
Heute enthält die »WICK-Plus-C«-Palette neben den Klassikern »Frische Zitrone« und »Sonnenorange« so leckere Sorten wie »Fruchtige Himbeere«, »Wilder Apfel« und »Schwarze Johannisbeere«. In jedem dieser Bonbons steckt laut Hersteller ein Drittel des täglichen Vitamin-C-Bedarfs eines Erwachsenen. Sie schmecken also nicht nur gut, sondern sind zudem auch noch gesund.
Jüngstes Mitglied der Familie ist die Sorte WICK Energy mit flüssigem Kern, der Koffein, Guarana-Extrakt aus der roten Frucht einer brasilianischen Lianenpflanze sowie den Wachmacher Taurin enthält. Damit lässt sich angeblich verlorene Energie schnell wieder auftanken.
WICK ist bekannt und beliebt: 97 Prozent aller Befragten haben schon einmal von der Marke gehört. Auch fast jeder Deutsche, nämlich 95 Prozent, hat schon einmal ein WICK-Bonbon gelutscht. Allein 2005 gingen hierzulande mehr als eine Milliarde davon über die Ladentheke. Rechnet man das auf die Bewohner Bielefelds um, hätte jeder Einwohner etwa 3030 WICK-Bonbons konsumiert.
Doch welche Produktionsschritte haben die leckeren Süßigkeiten eigentlich hinter sich, bis wir sie im Supermarkt, in der Drogerie, in der Apotheke oder an der Tankstelle kaufen können? In Groß-Gerau, der Produktionsstätte für WICK Produkte, arbeiten 85 Mitarbeiter aus 15 Nationen in der »Bonbonküche«.
Statt großen Rührschüsseln stehen in den Produktionshallen hochmoderne Maschinen aus Edelstahl. Aus Hygiene- und Sicherheitsgründen tragen alle Mitarbeiter weiße Arbeitskleidung, Haarnetze und Sicherheitsschuhe. Außerhalb der Hallen lagert in einem großen silbernen Silo ein Hauptbestandteil der Bonbons: Bis zu 100 Tonnen Zucker warten auf ihren Einsatz.
Ein weiterer wichtiger Bonbonrohstoff ist Glucosesirup: transparent wie Wasser, aber sehr zähflüssig - natürlich nicht für jedes WICK-Bonbon, schließlich sind viele Sorten zuckerfrei. Der Zuckeraustauschstoff Isomalt sorgt dafür, dass sie dennoch süß schmecken. Er ist kalorienärmer als »normaler« Zucker und dabei zahnfreundlich. Alle drei Rohstoffe - Zucker und Glucosesirup oder Isomalt - bilden den »Körper« eines Bonbons. Die Wirkstoffe für den Hals, die Farbe und Geschmackszusätze fügt man erst später hinzu.
Nacheinander werden Zucker, Glucosesirup und Wasser in einer Rührmaschine zu einer blassgelben dickflüssigen Masse gemischt und dann erwärmt, bis alle Zuckerkristalle restlos aufgelöst sind.
Die vorgekochte Lösung wird permanent in den Hauptkocher gepumpt und dort auf 140 bis 150 Grad erhitzt, bis nur noch ein bis vier Prozent Wasser in der Masse verbleiben. Das Ergebnis: ein heißer, dickflüssiger Teig. »Das Wasser ist für den Herstellungsprozess sehr wichtig. Nur wenn die Zuckerkristalle gelöst sind, vermischen sich Zucker und Glucosesirup zu einem einheitlichen Teig. Das Wasser muss dem Teig aber wieder entzogen werden, damit die Bonbons am Ende des Tages auch hart werden«, erklärt Uwe Engeroff, Leiter der Bonbon-Qualitätskontrolle im Werk Groß-Gerau. Ob WICK Blau oder WICK Plus C, entscheidet sich im folgenden Arbeitsschritt, wenn die Bonbon-Grundmasse im so genannten Inline-Mischer die Geschmacksstoffe erhält. Über dünne Röhrchen werden flüssige Zusatzstoffe wie roter Farbstoff, Wildkirscharoma und Menthol zugefügt, die den Bonbons Geschmack und Farbe geben. Das ist Maßarbeit! Ein Computer kontrolliert die exakte Zugabe der Menge - und so entsteht beispielsweise ein roter, 125 Grad heißer Teig, der sehr »verdächtig« nach Wildkirsch-Bonbons duftet.
Nach dem Mischer gelangt die fertige Bonbonmasse zum Abkühlen auf ein Stahlband und ist danach - mit einer Temperatur von etwa 80 Grad - schon recht fest. In der Prägemaschine erhalten die Bonbons nun ihre charakteristische dreieckige Form und werden danach mit hoher Geschwindigkeit in einen Kühltunnel transportiert. Auf einem gitterartigen Fließband kühlen die Bonbons mit Hilfe von kalter Luft auf Raumtemperatur ab und werden hart.
Die nächste Station ist die Sortieranlage. »Die Maschine wirft manchmal Bonbons aus, die nicht die exakte Größe haben«, erklärt Uwe Engeroff und betont, dass nur perfekte Bonbons in der Verpackung landen.
Wenn dann noch das Labor einige Proben auf richtigen Vitamin-C-Gehalt geprüft und freigegeben hat, dürfen die Bonbons auf die Reise gehen und gelangen per LKW, Bahn, Schiff oder Flugzeug nach ganz Europa und in den Nahen Osten.
Das hätte sich der Apotheker Lunsford Richardson nicht träumen lassen, als er 1890 in Greensboro, North Carolina (USA), den Grundstein für WICK legte. Als sein kleiner Sohn unter Husten und Atembeschwerden litt, erfand er eine äußerst wirksame Erkältungssalbe - die wir heute als WICK VapoRub kennen.
Inzwischen steht die Marke für eine breite Palette an Erkältungsprodukten und ist bekannt in aller Welt. Ob in Australien, Brasilien, Indien, Nigeria oder sogar auf den Philippinen - immer wenn der Hals kratzt, sind die Erkältungsexperten von WICK gefragt. Kerstin Heyde

Artikel vom 27.05.2006