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Minden in der
Favoritenrolle

Ausverkauftes Haus beim 51. Derby

Von Volker Krusche
und Wolfgang Sprentzel
Minden (WB). Die Kampa-halle in Minden dürfte am diesem Samstag aus allen Nähten platzen. Denn schon während der Woche winkten die Offiziellen von der Weser ab: »Für das 51. Derby zwischen dem TSV GWD Minden und dem TuS N-Lübbecke gibt's keine Eintrittskarten mehr.«

Mithin ist also schon ein Sieger gefunden: der Handball. Doch wer gewinnt diese Begegnung, die um 19.30 Uhr angepfiffen wird? Die Experten möchten sich nicht festlegen. Die Trainer schon gar nicht.
Auf Seiten des TuS N-Lübbecke, der in der Tabelle mit 20:34 Punkten auf Rang elf steht, also zwei Plätze besser als der Kreisrivale, weist man die Favoritenrolle weit von sich. Trainer Jens Pfänder: »Die Vorzeichen für diese Begegnung haben sich gegenüber dem Hinspiel ganz schön verändert. Damals in der Kreissporthalle beim 30:30, waren wir favorisiert. Diesmal steht GWD in der Favoritenrolle.« Weil die Grün-Weißen in eigener Halle doch ein paar ganz nette Kunststückchen vollbracht hätten, weil sie da den Spitzenreiter THW Kiel schlagen und dem Zweiten, der SG Flensburg/Handewitt, einen Punkt abknöpfen konnten und überhaupt in der letzten Zeit einen steten Aufwärtstrend bewiesen hätten.
Aber auch sein Team sei nicht ohne: »Unsere Stärke ist die Abwehr. Wir können gegen jedes Team eine gute Abwehr stellen. Und wir wollen GWD damit unter Druck setzen, um mit Kontern zu leichten Toren zukommen.«
Das Lübbecker Vorhaben ist für Richard Ratka keine Neuigkeit. »Natürlich muss man sich auch auf die Achse Tönnesen/Fölser oder auf die Rückraumschützen van Olphen und Hermann konzentrieren. Aber in erster Linie darf man dem TuS keine Chancen für seinen gefürchteten Gegenstoß und seine zweite Welle geben.«
In Minden weiß man ganz genau, was die Uhr geschlagen hat. Erstmals steht für GWD weniger der Ruhm des Derbysieges als vielmehr der Punkte-Doppelpack im Vordergrund, durch den man den Klassenverbleib schon fast in trockene Tücher bringen würde. Einen Erfolg, der den »Grün-Weißen« von keinem der Fachleute im Vorfeld der Saison zugetraut wurde. Aber die jüngste Mannschaft der Liga, mit vielen Eigengewächsen bestückt, hat sich stetig weiterentwickelt, bietet äußerst ansehnliche Leistungen und hat in Minden nicht nur eine hervorragende Stimmung, sondern auch ein neues Wir-Gefühl erzeugt. Und so heißt die Ratka-Devise auch für das 51. Derby: Handball spielen.

Artikel vom 29.04.2006