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Sein letztes
großes Spiel

Zerbes Euro-Abschied


Lemgo (WB/o.k.). Er personifiziert die Treue in Zeiten der Handball-Wandervögel. Und er ist der Vater aller TBV-Erfolge. An diesem Sonntag tritt Volker Zerbe zum zweiten Mal von einer Parkett-Bühne ab: Erst verabschiedete er sich aus der Nationalmannschaft, gegen Göppingen bestreitet er sein letztes Europacup-Spiel.
»Zebus« drittes Finale findet am 3. Juni statt. Die Begegnung gegen Großwallstadt ist sein letztes Handball-Pflichtspiel - nach 22 Jahren für den TBV.
Was sich der Bankkaufmann gewünscht hat, kann am Sonntag Realität werden: in die »Rente« mit einem Titel. Doch auch der Abwehr-Riese weiß, leicht wird das nicht. Zerbe: »Ich habe während meiner langen Laufbahn schon zu viele Überraschungen erlebt. Ich habe vor jedem Gegner Respekt - auch vor Göppingen.«
Deshalb verlangt er von seinen Mitspielern auch, was er selber nicht nur in 284 Länderspielen für Deutschland demonstriert hat: vollen Einsatz für den Sieg. »Bei dem knappen Vorsprung müssen wir 60 Minuten hellwach sein und noch einmal richtig Vollgas geben. Auf jeden Fall wäre es ein dicker Fehler, die FrischAuf-Mannschaft zu unterschätzen«, meint der Mann, der wesentlichen Anteil am Gewinn der bisherigen neun TBV-Titel hatte.
Ein Großer war Volker Zerbe immer auch in der Verlängerung. Wenn die Lemgoer Handballer bei »Ford Weege« in den Mai feiern, wäre ihm der EHF-Cup dabei sicher als Tanzpartner genauso lieb wie seine Frau Petra.

Artikel vom 29.04.2006