Ein Titel zum Abschied und ein Job als Sportlicher Leiter
Lemgo (WB/o.k.). TBV-Manager Fynn Holpert hatte vor dem Finale gesagt: »Die Mannschaft spielt diesen Cup für Volker Zerbe.« Gesagt, getan, gewonnen.
Ein bisschen Timbre war in der Stimme des Ex-Nationalspielers bei seinen ersten Statements nach dem Spiel schon zu vernehmen. »Das ist ein großer Moment für mich. Ein Traum ist Realität geworden. In meiner letzten Saison nochmal ein Titel - unglaublich. Ich bin überglücklich«, sprudelte es aus dem 37 Jahre alten ehemaligen Nationalspieler heraus, der vor 4950 Zuschauern seine letzte internationale Partie für seinen TBV absolvierte, dem er seit 1984 treu ist. Die wissen, was sie an ihm haben und machen den WM-Botschafter 2007 deshalb jetzt auch zu ihrem Sportlichen Leiter. Doch Zeit für Wehmut ist für den Spieler Zerbe noch nicht angesagt. Der 2,11-Meter-Mann: »Jetzt wird erstmal ausgiebig gefeiert, hier läuft die ganz, ganz große Party. Das andere kommt später.« Sprach's und ließ sich erstmal ein Getränk eines TBV-Sponsors reichen, nachdem die erste Ladung des Gerstensaftes von seinen Team-Kollegen nur auf seinem Kopf gelandet war. »Zebus« neue Gelassenheit hat auch das Umfeld festgestellt. »Seit seiner Ankündigung, seine Karriere beenden zu wollen, spielt er wie gelöst«, meinte TBV-Manager Holpert, der die Begegnung nur zeitweilig wegen verschärften »Herzinfarktrisikos« verfolgt hatte. Das Arbeitsprotokoll des Bald-Handball-Rentners war auch gegen Göppingen tadellos, der 37-Jährige ganz besonders frisch drauf. Fünf Mal traf der Rückraum-Rechte ins Tor, in der Abwehr saugten seine Tentakeln die Angreifer an. Auch das schon lange Tradition - unfreiwillige Pausen musste er natürlich wieder einlegen. Die norwegischen Schiedsrichter schickten ihn für insgesamt vier Minuten zum Ausruhen. Ein angeregtes Nase-zu-Nase-Gespräch mit Göppingens Burno Souza rundete den gelungenen Arbeitstag ab. Am 4. Juni wird ab 18 Uhr sicherlich dann doch die Wehmut aufkommen. Dann betritt Volker Zerbe zum letzten Mal das Spielfeld in der Lipperlandhalle als Aktiver. Bei seiner Abschiedsvorstellung läuft er mit zahlreichen Idolen der jüngeren und älteren TBV-Vergangenheit auf. Laszlo Marosi, Marc Baumgartner, Lutz Grosser oderÊJaume Fort Mauri haben bereits zugesagt und werden »dem Langen« eine letzte Aufwartung machen.
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