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Kammer-Betriebswirt Wolfgang Borgert

Handwerk wartet auf öffentliche Aufträge

Konjunkturfrühling ist schon deutlich spürbar - Optimismus steigt


Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Das konjunkturelle Klima hat nahezu den Höchstwert aus der Zeit der deutschen Wiedervereinigung erreicht, freut sich das Handwerk. Der Start ins Jahr 2006 verheißt den Frühlingsanfang. Kammer-Betriebswirt Wolfgang Borgert mahnt die Unternehmen, die Chancen konsequent zu nutzen und am Aufschwung teilzuhaben.
Auf der Sonnenseite stehen Bau- und Ausbaugewerbe, hat die Konjunkturumfrage der Kammer ergeben. Steigende Energiepreise und daraus resultierende bauliche Sparmaßnahmen, Steuervergünstigungen und Investitionsanreize füllen die Auftragsbücher. Auf Aufträge der Öffentlichen Hand wartet das Handwerk auch in Bielefeld indes zumeist vergebens, unterstreicht Borgert.
Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Organisation fordert deshalb insbesondere Kommunen wie die Stadt Bielefeld auf, Investitionen nicht länger nur an der gegenwärtigen Haushaltssituation zu messen, sondern an den zu erwartenden Einsparungen. Borgert: »Die zahlen sich für den Haushalt bereits mittelfristig aus.«
Borgerts Beispiel: Das Energiesparkonzept der Bielefelder Kammer hat im Jahr der Einführung 10 000 Euro gekostet, aber schon im nächsten Jahr die 10 000 Euro locker wieder eingespart. Ähnlich vorausschauende Kalkulationen erhoffen sich die Handwerker auch, wenn es um die angekündigten Sanierungsprogramme für öffentliche Gebäude geht.
Die verdoppelten Zahl der Optimisten bei gleichzeitig halbierter Pessimistenzahl, verdoppelte Auftragseingänge bei deutlich weniger Handwerkern, die mit rückläufigen Geschäften rechnen, macht Borgert nicht nur an dem Frühlingserwachen der Handwerkskonjunktur fest. Es gibt in Städten wie Bielefeld eine ganze Reihe echter Firmenkonjunkturen mit sehr erfreulichen Zahlen.

Artikel vom 27.04.2006