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Neue Runde im Streit
der Schildermacher

Jetzt meldet sich ein Alteingesessener

Bielefeld (MiS). Der Streit der Schildermacher rund um die Kfz-Zulassungsstelle an der Große-Kurfürsten-Straße geht weiter. Thorsten Oberschelp, der seit 1989 einen Schilderservice im Haus Jöllenbecker Straße 7 betreibt, kündigte rechtliche Schritte an, sollte der Standort des Prägemobils von Werner Malich legalisiert werden (das WESTFALEN-BLATT berichtete).

Heute beschäftigt sich die Bezirksvertretung Mitte (Sitzungsbeginn: 18 Uhr, Nowgorodraum, Altes Rathaus) mit der von der Verwaltung vorgeschlagenen Änderung des Bebauungsplanes. So soll erreicht werden, dass künftig auf festgesetzten Stellplatzflächen vor dem Studentenwohnheim in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kfz-Zulassungsstelle mobile Verkaufswagen zulässig sind. Der Standort für Malichs Prägemobil wäre dann rechtens.
Das erbost Thorsten Oberschelp. Er ist verärgert über die »Kampagne«, die von seinem Mitbewerber Malich entfacht worden sei. In einem Schreiben an Wolfgang Goldbeck, den Leiter des städtischen Bauamtes, verwahrt er sich gegen die Vorwürfe, die Malich erhoben hatte. Vor Malichs Auftreten im Frühjahr 2005 habe es drei Prägestellen an der Zulassungsstelle gegeben, wobei es sich sowohl beim »Schilder-Spezi« als auch bei seinem Unternehmen »Schilder- und Schriftenservice« um rein Bielefelder Firmen handele. Lediglich die Firma Kroschke sei ein in Ahrensburg ansässiges Filialunternehmen.
»Diese drei Firmen haben Ladenlokale gemietet, zahlen ihre Gewerbesteuer in Bielefeld und beteiligen sich über die Nebenkosten der Miete an Straßenreinigung, Müllabfuhr und Regenwasserabführung«, schreibt Oberschelp. Malich müsse diese Kosten nicht tragen, könne seine Schilder deshalb günstiger anbieten. Der Markt für Kfz-Kennzeichen sei aber begrenzt. Die ortsansässigen Anbieter mit höheren laufenden Kosten kämen in wirtschaftliche Bedrängnis. Er fordert, dass sein Konkurrent zumindest zu den gleichen Konditionen arbeiten müsse.
Dass der Standort für Malichs Prägemobil nicht zulässig sei, habe auch die Bezirksregierung bestätigt. Daraufhin sei Malich aufgefordert, die Stellplätze zu räumen. »Jetzt beugt sich die Stadt öffentlichem Druck«, kritisiert Oberschelp. Er hat inzwischen selbst ein »Prägemobil« neben seinem Geschäft aufgestellt. »Das ist sofort weg, wenn auch Malichs Fahrzeug verschwunden ist.«

Artikel vom 27.04.2006