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Menschen in
unserer Stadt
Hans-Peter Lehnen
OP-Manager

Für jeden Patienten ist eine Operation mehr als ein »medizinischer Eingriff«. Sie bedeutet für ihn auch seelische Belastung. Das weiß Hans-Peter Lehnen (45), der OP-Manager der Städtischen Kliniken Mitte und Rosenhöhe. Seine Aufgabe sei es, das Wohlergehen des Einzelnen mit dem Krankenhausbetrieb in Einklang zu bringen, erläutert er. Der Patient soll sich immer gut aufgehoben fühlen.
Keine leichter Job. Denn allein im Klinikum Mitte werden täglich in zehn Sälen zwischen 40 und 50 Operationen durchgeführt. Die Termine müssen koordiniert werden, immer ausreichend Fachpersonal bereitstehen. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht alles »planbar« ist. Dabei ist ein entzündeter Blinddarm oft noch das geringste Problem.
»Aber wir arbeiten in einem engagierten Team«, sagt Lehnen. Den OP-Funktionsdienst von bis zu 80 Mitarbeitern muss er planen. Hinter der Bezeichnung verbirgt sich der Einsatz von OP- und Anästhesie-Schwestern und -pflegern.
Das OP-Management sei eine noch junge Krankenhaus-Disziplin, erläutert Lehnen. Er selbst hat sich sein Wissen - zum Beispiel zur Personalführung - durch Fortbildungen und Zusatzqualifikationen angeeignet, war vor seinem Wechsel nach Bielefeld im vergangenen Jahr als OP-Manager im Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf und zuletzt in Saarbrücken tätig. Der gebürtige Gerolsteiner war nach seiner Krankenpflegeausbildung zunächst selbst als OP-Pfleger tätig, hatte später erste OP-Leitungen inne.
»Heute sind alle Kliniken auch starkem wirtschaftlichem Druck ausgesetzt«, weiß Lehnen. Seine Tätigkeit dient dazu, diesen Druck durch effizienten Mitteleinsatz aufzufangen. Dazu beitragen kann auch das Ambulante Operations-Zentrum, das gerade erst im Klinikum Mitte eingerichtet wurde.
Mit dem beruflichen Wechsel von Saarbrücken nach Bielefeld ist Lehnen seiner norddeutschen Wahlheimat inzwischen wieder ein Stück näher gerückt. Er pendelt jetzt zwischen Schobüll, einem kleinen Ort bei Husum, direkt an der Nordsee gelegen, und Ostwestfalen. Dort, im hohen Norden, findet er den richtigen Abstand zum anstrengenden Beruf in Bielefeld.Michael Schläger

Artikel vom 26.04.2006