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Nur eine durchgehende Straßenverbindung hat auch einen nutzbringenden Verkehrwert.

Leitartikel
45 Jahre A33-Planung

Macht endlich
Schluss mit der
Flickschusterei


Von Ernst-Wilhelm Pape
Liebe, sehr geehrte Naturschützer, die Autobahn A33 Osnabrück - Paderborn stellt zusammen mit der A44 und der A30 eine wichtige Verbindung der Niederlande und des nordwestdeutschen Raumes mit dem Süden der Bundesrepublik Deutschland sowie den Industrieregionen der neuen Bundesländer Thüringen und Sachsen dar. Die A33 dient zur Entlastung der bestehenden Bundesstraße 68 mit ihren zahlreichen Ortsdurchfahrten und Engpässen. Nach der Wiedervereinigung ist sie für den Verkehr nochmals erheblich wichtiger geworden.
Diese Aussagen, die das Bundesverkehrsministerium bereits im Juni 1995 traf, sind nach wie vor aktuell. An ihnen richtet sich die leider immer noch umstrittene Autobahnplanung aus.
Sicherlich ist es notwendig, marode Straßen zu reparieren. Notwendig bleibt aber auch ein Straßenneubau mit Augenmaß. Man kann das eine tun, ohne das andere zu lassen.
Niemand will, dass Natur und Umwelt zubetoniert und zugepflastert werden. Niemand will, dass es zu einem überzogenen Straßenbau kommt. Und niemand will, dass bei steigender Zahl der Autos die Zahl der Straßenkilometer ins Unermessliche steigt.
Es geht beim Thema Straßenbau und gerade bei der A33 nicht um Bau und Vollendung oder eine Nullvariante. Hier geht es um die Notwendigkeit, eine durchgehende Straßenverbindung zwischen Paderborn und Osnabrück zu schaffen. Und nur eine durchgehende A33 hat auch einen nutzbringenden Verkehrswert Alles andere wäre Flickschusterei.
Hinzu kommt, dass die A33 im Bereich Osnabrück bis zur A1 weitergebaut werden soll. Und gerade in Niedersachsen zeichnet sich ab, dass eine ganze Region hinter dem Weiterbau steht. Es sind bereits private Gelder für das Projekt gesammelt worden. Das wäre auch für NRW eine Alternative, wenn der Staat nicht in Lage sein sollte, bei Baureife sofort Geld zur Verfügung zu stellen.
Eine lückenlose A33 verkürzt Wege, entlastet Stauzonen, erspart Kosten und reduziert Belastungen. Erschließungen von Gewerbegebieten entlang der Straßenachse werden wesentlich verbessert, der Verkehr in Innenstädten wird deutlich entlastet. Der Weiterbau, der Lückenschluss wäre daher nicht nur für die Wirtschaft ein positives Signal. Auch die Bürger, die an der völlig überlasteten Bundesstraße 68 wohnen, warten schon lange und inständig auf die A33.
Liebe, sehr gehrte Naturschützer, ich appelliere auch an Ihre Glaubwürdigkeit. Sie haben bereits am 9. Februar 2004 eine gemeinsame Erklärung zum Neubau der A33 mitunterzeichnet und zähneknirschend den Lückenschluss mitgetragen. Diese Erklärung sollte jetzt nicht mit der Forderung nach einem Nein zur A33 und dem Ruf nach Ausbau der B68 ausgehöhlt werden.
Die Anfänge der Autobahnplanung reichen bis ins Jahr 1961 zurück. 45 Jahre Planung waren nicht von Fortschritt, sondern von Verzögerung und Rückschritten geprägt. Mit diesem Unsinn muss jetzt endlich Schluss sein.

Artikel vom 27.04.2006