27.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Der ultimative WM-Film

»FC Venus«: Beziehungskomödie um das runde Leder


Dies ist die klassische Geschichte, passend zum WM- Jahr: Die Männer lieben Fußball, die Frauen eher nicht. Die Männer schlafen in Effenberg-Bettbezügen und verbringen ihre Wochenenden auf dem Platz. Die Frauen waschen Effenberg-Bettbezüge und sehen ihren Männern beim Kicken zu. Die Dinge gehen ihren Gang, bis der Verein Eintracht Imma 95 vor dem Abstieg steht. Und bis die Frauen ihre Männer mit eigenen Mitteln schlagen wollen. Streckenweise amüsant und durchaus unterhaltsam erzählt die gut besetzte Komödie »FC Venus - Angriff ist die beste Verteidigung« vom Kampf der Geschlechter, von Vertrauen und Liebe.
Für Regisseurin Ute Wieland ist »FC Venus« der ultimative Film zur Fußballweltmeisterschaft: »Ich sehe ÝFC VenusÜ in der Tradition der englischen Komödie wie ÝGanz oder gar nichtÜ - als Ensemble-Film um Liebe und Freundschaft und romantische Komödie.« Paul (Christian Ulmen), ehemaliger Fußball-Junkie, der mittlerweile in Berlin lebt, wird von seinem Freund Steffen (Florian Lukas) an sein Versprechen erinnert, der Mannschaft in der Not beizustehen. Dumm nur, dass Pauls Freundin Anna (Nora Tschirner) den Fußball hasst - dennoch schafft er es, Anna zum Umzug in die Provinz zu überreden.
Der Film spielt mit Klischees: Die Männer fachsimpeln über Torschützenkönige längst vergangener WM-Turniere - Paul glänzt mit Fachwissen -, die Damen sitzen genervt an der Seitenlinie.
Anna kann nicht glauben, dass sich die »Spielerfrauen« das bieten lassen. Eine Wette soll die Entscheidung bringen: Gewinnen die Frauen ein Fußballspiel gegen ihre Männer, müssen diese ihrer Leidenschaft abschwören. In der Vereinskneipe feiern die Herren ihren sicher geglaubten Sieg - »elf Hausfrauen müsst ihr sein«. Doch die Damen geben nicht auf, gründen den Verein »FC Venus«, verpflichten die Profi-Torhüterin Kim (Anneke Kim Sarnau) und engagieren den internationalen Spitzencoach Laurenz Schmidt (Heinz Hoenig).
Köstlich ist die Szene, als Paul seinem Traineridol begegnet. Erst jetzt erfährt er, dass dieser Annas Vater ist und deren Abneigung gegen Fußball verursacht hat.

Artikel vom 27.04.2006