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Minderheit bremst Kernkraft aus

Destruktive Argumente in einem komplizierten technischen Umfeld


Zum Energiegipfel im Kanzleramt und Reaktionen darauf:
Viele sogenannte Experten in Sachen Energie, wie zum Beispiel Pfarrer Breyer von der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld, sind in der Regel dadurch gekennzeichnet, dass sie über keinerlei eigene Fach- beziehungsweise Berufserfahrung in Sachen Energie verfügen, dafür offenbar aber umso bessere politische Agitatoren für grüne Energiepolitik sind. Ein weiteres Beispiel sind die abstrusen Verlautbarungen des Pfarrers Breyer in unserer Zeitung, dass »Atomkraftwerke nicht mehr nötig« und »ethnisch nicht mehr vertretbar« seien. Wenn das stimmt, dann sollte er sie doch bitte noch heute abschalten lassen.
Allerdings wäre mit dem Abschaltzeitpunkt die Stromversorgung in Deutschland am Ende, selbst wenn es den wirklichen Fachleuten in den Versorgungsunternehmen mit viel Mühe gelingen würde, kleine Versorgungsinseln in unserem Land mit drastischen Abnahmereglementierungen halbwegs stabil in Betrieb zu halten.
Einfach skandalös ist die Fülle der gravierenden sachlichen Unwahrheiten zum Aufbau der Gegnerschaft gegen die von dem deutschen Physiker Otto Hahn entdeckten und von vielen Ländern dieser Welt zunehmend betriebene friedliche Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung, die in unseren Medien dargeboten werden. Die für eine zivilisierte Menschheit notwendige Energie in nutzbarer und klimaschonender Form zu erzeugen, war und wird immer recht mühsam sein. So steht es schon in der Bibel als Prophezeiung nach der Vertreibung aus dem Paradies.
Weltweit unbestritten ist, dass die Kernenergie neben der bereits in Deutschland von unseren Großvätern weitgehend ausgeschöpften Wasserkraft zu den kostengünstigsten Möglichkeiten zur Erzeugung elektrischer Energie zählt. Die Investitionsplanungen der nicht überreichen Schwellenländer wie China und Indien wie auch Finnlands, Frankreichs, der USA und Russlands beweisen dies wohl eindrucksvoll.
In dem ebenfalls mit relativ intelligenten Bürgern gesegneten Deutschland aber hat es eine kleine politische Minderheit durch destruktive Verunsicherung großer Teile der Bevölkerung in dieser fachlich besonders schwierigen Materie geschafft, sogar eine mehrheitlich geschätzte und in der Sache als Physikerin sachkundige Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht das tun zu lassen, was sie persönlich für richtig hält.
Es bleibt daher nur zu hoffen, dass Frau Merkels ethisch begründetes Langfristdenken zu guter Letzt obsiegen wird und sie sich bald von den Fesseln einer ererbten, unseligen Koalitionsvereinbarung der Vorgängerregierung befreien kann. Die Wahrheit, dass es ohne die Kernenergie in der Stromerzeugung noch lange nicht geht, könnte dann mit Unterstützung einer auf Wahrheit basierenden Berichterstattung der Medien zur akzeptierten Wirklichkeit werden.
ROLF IHSENper E-Mail

Artikel vom 29.04.2006