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Nur heimisches
Obst und Gemüse

Auszeichnung für »Villa Kunterbunt«


Gadderbaum (MiS). »Bei uns gilt: Es kommen nur Bio-Produkte auf den Tisch«, sagt Ulrike Oehl, stellvertretende Leiterin der »Villa Kunterbunt«. Das Ernährungskonzept der Tageseinrichtung für Kinder im Johannistal, die von einer Elterninitiative betrieben wird, hat auch die Verbraucherzentrale NRW überzeugt. Im Rahmen ihrer »Nachhaltigkeitskampagne Futureins« hat sie die »Villa Kunterbunt« am Dienstag mit der »Nachhaltigkeits-Eins« ausgezeichnet.
»Viele Kinder wissen heute gar nicht mehr, dass bestimmte Obst- und Gemüsesorten nicht das ganze Jahr über angebaut werden«, sagt Monika Lipski, Mitarbeiterin der Futureins-Kampagne. Um so nachdrücklicher müssten Konzepte wie das der »Villa Kunterbunt« unterstützt werden, bei dem die Jungen und Mädchen erfahren, dass Äpfel, Tomaten oder Kartoffeln eben ihre »Saisonzeiten« haben, nur deshalb immer verfügbar seien, weil sie aus dem Ausland eingeführt würden.
Für die 31 Jungen und Mädchen der Villa, die in zwei altersgemischten Gruppen betreut werden, kaufen die Erzieherinnen beim Bio-Bäcker und auf dem Bio-Bauernhof ein. Die Großküche, die die Einrichtung mit frisch gekochtem Essen versorgt, verwendet ebenfalls ausschließlich in der Umgebung angebautes Gemüse und verzichtet auf Fleisch. »Und besonders beliebt bei den Kindern sind unsere Bauernhof-Projekte«, berichtet Ulrike Oehl. Dann schauen sich die Kleinen vor Ort um, erfahren, woher die Milch kommt und wie Getreide angebaut wird.
»Vorbildlich« findet auch Gadderbaums Bezirksvorsteherin Hannelore Pfaff die Arbeit in der »Villa Kunterbunt«. Sie hat die Erzieherinnen deshalb zur nächsten Bezirksvertretungssitzung eingeladen, möchte eine Initiative starten, dass weitere Kindergärten und Schulen im Stadtbezirk auf eine bewusste Ernährung der Kinder achten. Die Verbraucherzentrale zeichnet landesweit 60 Kindergärten und Tageseinrichtungen aus. Ausgewählt wurden sie nach einer Fragebogenaktion, an der sich 350 Einrichtungen zwischen Rhein und Weser beteiligt hatten.

Artikel vom 26.04.2006