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Rembrandt selbst ist
im Lichtwerk zu Gast

Nachtansichten mit Ausstellung, Digitalem und Filmen

Bielefeld (bp). Rembrandt bei den »Nachtansichten«? Zum 400. Geburtstag der Malerlegende (1606-1639) widmet das Lichtwerk im Ravensberger Park dem Künstler und seinem Werk das Programm der langen Nacht der Museen, Galerien und Kirchen am Samstag, 29. April, 18 bis 2 Uhr.

Es gibt eine Ausstellung (die erste im neuen Lichtwerk überhaupt) mit dem Titel »Rembrandt - Fake it!« (Rembrandt - gefälscht), ein Kurzfilm-Programm »Digital Rembrandt« und eine kleine Spielfilmreihe »Celluloid Rembrandt«.
Ronald Herzog (Lichtwerk) hat Künstler angesprochen und gefragt, ob sie sich eine »Annäherung an Rembrandt« vorstellen könnten: »Ohne Vorgabe.« Herzog erzählt, dass einige Künstler mit dem Maler wenig anfangen konnten, anderer wiederum sofort Interesse gezeigt hätten. Das Ergebnis: 15 Künstler aus Bielefeld, Berlin und Bremen haben sich mit dem Mann und Maler auseinander gesetzt. Mit höchst unterschiedlichen Ergebnissen: So ironisiert Werner Hunke den berühmten »Mann mit dem Goldhelm«, Siggi Laffin nennt sein Werk gleich »Der Mann mit dem Staubwedel«, Tanja von Triller nimmt sich Rembrandts Frau an, kombiniert ein Bild von Saskia van Uylenburg mit einer Spülbürste und der Unterschrift »Eine kleine Freude für Saskia, Weihnacht 1633«. Pedda Borowski antwortet darauf künstlerisch: Man sieht auf einem kleinen Bild Rembrandt selbst, wie er mit der Spülbürste am Becken hantiert: »Eine kleine Freude. . .Ostern 1634«.
Zu sehen sind außerdem Werke von Matthias Arndt, Gunther Grabe, Gereon Inger, Susan Junge, Rainer Krause, Klaus Mertens, Gabriele Undine Meyer, Timo Nentwig, Adrian Reincke (»Die Rückkehr des Dr. Tulp«), Holger Sauer, Klaus Selig. Eröffnet wird die Ausstellung, die etwa zwei Monate zu sehen sein wird, am 28. April, 19 Uhr.
Am 29. April dann werden von 20 Uhr an jeweils zur vollen Stunde Kurzfilme zum Thema Rembrandt gezeigt. Gesamtdauer 35 Minuten.
Von Donnerstag, 27. April, an sind unter dem Motto »Celluloid Rembrandt« vier Spielfilme zu sehen. Ronald Herzog: »Diese Filme unterscheiden sich sowohl in der Interpretation der Biografie wie auch des Werkes erheblich voneinander.«
Zu sehen sind »Ewiger Rembrandt« (1942), »Rembrandt« (1936), »Rembrandt fecit 1669« (1977) und ein Film von Charles Matton mit Klaus Maria Brandauer.
Bei den »Nachtansichten« ist das Lichtwerk für alle offen, die ein Ticket für den Abend, das den Besuch aller beteiligten Kulturorte erlaubt, haben.
Infos www.lichtwerkkino.de

Artikel vom 26.04.2006