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Weltmarktführer aus OWL

Hannover Messe: Heimische Aussteller präsentieren sich - Wago zufrieden

Von Edgar Fels
Hannover/Bielefeld (WB). »Wir sind in unserem Bereich Weltmarktführer, aber kaum jemand kennt uns.« Was Wolfgang Bruder, Chef des Schneidwerkzeugherstellers Expert Systemtechnik beklagt, könnte sich in diesen Tagen ändern. Denn das Unternehmen aus Bielefeld präsentiert sich gemeinsam mit 26 weiteren Firmen aus Ostwestfalen-Lippe erstmals auf dem Gemeinschaftsstand OWL Maschinenbau bei der Hannover Messe.

Expert ist zwar nur eine kleine Firma mit 20 Beschäftigten. Das Produkt aber genießt weltweit Anerkennung. Die Bielefelder fertigen computergesteuerte Lösungen (CAD/CAM) für den Zuschnitt von Leder und technischen Materialien. Dies geschieht mit Hilfe eines haarfeinen Wasserstrahls, der mit bis zu dreifacher Schallgeschwindigkeit aus einer feinen Düse schießt. Die Expert-Systeme werden weltweit in der Automobil, Polstermöbel- und kunstoffverarbeitenden Industrie eingesetzt.
Auf dem OWL-Stand sind eine Reihe so genannter »Hidden Champions« - also wenig bekannte Weltmarktfirmen - vertreten. Claas Fertigungstechnik etwa, ein Tochterunternehmen des Harsewinkler Landmaschinenbauers Claas, die Bertelsmann-Tochter Arvato Systems als Anbieter von IT-Dienstleistungen, die Maschinenbauer Dreckshage, Maier (beide Bielefeld), Gärtner Systemtechnik (Enger), Elektronik-Systemanbieter Contech (Leopoldshöhe), Kompressorenhersteller Boge, Liebisch Labortechnik, Rollen- und Räderhersteller Torwegge, Film- und Multimedia-Spezialist Videograph (alle Bielefeld), Weidmüller Verbindungstechnik (Detmold) sowie unter anderem das Heinz-Nixdorf-Institut (Paderborn), die Fachhochule Lippe und Höxter und der Personaldienstleister Piening.
»Etwa 15 Aussteller wären ohne die Möglichkeit des Gemeinschaftsstandes nicht auf die Hannover Messe gegangen«, sagt Gerald Pörschmann, Geschäftsführer des Netzwerkes OWL Maschinenbau. »Jetzt nutzen sie die Gelegenheit, sich einem internationalen Publikum zu präsentieren.« »Auch das Ambiente passt«, ergänzt Rolf Struppek, Sprecher von OWL Maschinenbau. »Die Leute bleiben stehen.«
Bereits jetzt ist der OWL-Stand mit seinen 450 Quadratmetern etwas größer als der benachbarte NRW-Stand. 2007 soll er weiter wachsen, auf dann 600 Quadratmetern. Pörschmann: »Dann kommen auch neue Aussteller hinzu.«
Weitere große Unternehmen aus OWL sind mit eigenen Ständen, zum Teil mehr als 1000 Quadratmeter groß, in Hannover vertreten. Dazu gehören neben den Elektronikunternehmen Weidmüller (Detmold) und Phönix (Blomberg) auch die Firma Wago aus Minden. Wago präsentiert als Messeneuheit platzsparende Steckverbinder für die Gebäude-Installationstechnik. »Wir haben unser Portfolio wesentlich erweitert«, sagt Marketingleiter Hans-Jürgen Strubel. Und: »Wago geht es sehr gut.« 2005 habe das Unternehmen (weltweit 4000 Mitarbeiter, davon 1200 in Minden) den Umsatz um zwölf auf 325 Millionne Euro gesteigert. Strubel: »Das Wachstum geht weiter.«

Artikel vom 26.04.2006