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Bossi zahlt
18 000 Euro

Ohne Führerschein


München (dpa). Der Strafverteidiger Rolf Bossi muss wegen Fahrens ohne Führerschein 18 000 Euro zahlen. Das Landgericht München verurteilte ihn gestern zu 90 Tagessätzen zu je 200 Euro.
Der 82-Jährige war im Juli 2004 und im März 2005 zwei Mal ohne Fahrerlaubnis ertappt worden. Der Führerschein war Bossi im April 2004 nach Eintrag von 18 Punkten im Verkehrszentralregister wegen Temposünden entzogen worden. Vor der Berufungsstrafkammer sagte der Jurist, beide Fahrten ohne Führerschein seien »Notfälle« gewesen. Ein Mandant in einem nordrhein-westfälischen Gefängnis sei akut selbstmordgefährdet gewesen. »Ich musste hinfahren.« Er sei »in 54 Berufsjahren fünf Millionen Kilometer unfallfrei gefahren«. Das entspreche »mehreren Erdumkreisungen«.
Die Verfolgung eines solchen Vielfahrers wegen Geschwindigkeitsüberschreitung um 20 bis 30 Kilometer pro Stunde bei Nacht auf kaum befahrenen Autobahnen sei »unverhältnismäßig«.

Artikel vom 26.04.2006