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FC Bayern wirft
die Angeln aus

Daniel van Buyten soll kommen

München (dpa). Der FC Bayern München ist wieder auf Beutezug in der Bundesliga und will sich den Kapitän seines ärgsten Verfolgers angeln.
Daniel van Buyten hat dem Hamburger SV das Interesse des Rekordmeisters an seiner Verpflichtung mitgeteilt. »Daniel hat uns informiert«, bestätigte Dietmar Beiersdorfer, Sportchef des HSV. Der Fast-Meister 2006 hatte immer mal wieder anklingen lassen, dass der belgische Abwehrchef genau seinem Anforderungsprofil an eine Neuverpflichtung entspricht. »Van Buyten ist ein Spieler-Typ, der uns sehr interessiert. Er strahlt schon auf Grund seiner Erscheinung Autorität aus«, sagte Trainer Felix Magath.
Manager Uli Hoeneß bestätigte, dass es in der Abwehr Handlungsbedarf gibt: »Wir werden unseren Kader verbessern. Wir haben immer gesagt, dass wir mit zwei Innenverteidigern nicht stabil genug sind.« Vor Saisonende will er sich zu konkreten Verhandlungen aber nicht äußern: »Wir sagen erst etwas, wenn wir Meister sind. Das halten wir auch im Falle des Schalkers Lincoln so.«
Daniel van Buyten hat zwar immer gesagt, dass ihn ein großer Club reizt, er weiß aber auch, was er in Hamburg hat: »Meine Priorität liegt zurzeit beim HSV. Nur der Verein ist wichtig, wir wollen Zweiter werden«, sagte der 28-Jährige, der in diesen Tagen mit dem Lauftraining nach einem Bänderriss beginnen will.
Durch seinen sportlichen Aufstieg könnte der HSV sein Herzstück verlieren. Denn die Innenverteidigung mit van Buyten und Khalid Boulahrouz könnte auch durch den Weggang des Niederländers zum FC Barcelona gesprengt werden. Einen lukrativen Abgang nach einer guten Weltmeisterschaft hat man intern schon fast eingeplant.
Zumal der Ausfall auch menschlich nicht so schwer zu verkraften wäre wie bei Führungsspieler van Buyten. Der 24 Jahre alte Boulahrouz neigt auf und neben dem Spielfeld schon mal zu Unbeherrschtheiten. So muss er wegen mehrerer Verkehrsdelikte seinen Führerschein für einen Monat abgeben und darüberhinaus 35 000 Euro Strafe zahlen.

Artikel vom 26.04.2006