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»Kannibale« würde wieder töten


Frankfurt (dpa). Nach Einschätzung eines psychiatrischen Gutachters besteht beim so genannten »Kannibalen von Rotenburg« eine »sehr hohe Wiederholungsgefahr«. Der Angeklagte Armin Meiwes habe bereits bei seiner Tat im März 2001 an eine Wiederholung gedacht und umgehend nach neuen Opfern gesucht, sagte der Göttinger Psychiatrie-Professor Georg Stolpmann gestern vor dem Frankfurter Landgericht. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass der 44-Jährige inzwischen weniger gefährlich sei. Meiwes hatte in seinem Gutshof in Rotenburg am 10. März 2001 einen Ingenieur aus Berlin getötet und später in Teilen gegessen. Die Männer hatten sich über das Internet kennen gelernt. Meiwes war knapp zwei Jahre später von einem anderen Internet-Nutzer angezeigt worden.
Nach seiner Einschätzung sei der auf den Sexualfetisch »Männerfleisch« fixierte Täter »seelisch schwer abartig«, sagte Stolpmann. Meiwes leide zudem an einer schizoiden Persönlichkeitsstörung. Hier seien die Erfolgsaussichten einer Therapie zwar fraglich, aber nicht völlig aussichtslos.

Artikel vom 25.04.2006