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»Der letzte Yankee«
und Risse im System

Arthur Millers letztes Stück hat TAM-Premiere


Bielefeld (bp). Vordergründig geht es um eine verfahrene Ehe, eine nicht mehr greifbare Liebe, zaghafte Freundschaften. In seinem letzten Stück schreibt der amerikanische Erfolgsdramatiker Arthur Miller, der vor etwas mehr als einem Jahr gestorben ist, »eine Komödie über eine Tragödie«.
In »Der letzte Yankee« versucht er, wie schon in Stücken wie »Der Tod eines Handlungsreisenden«, vom Privaten auf den gesellschaftlichen Zusammenhang zu blicken. »Der letzte Yankee« unter der Regie von Jens Schmidl hat am Samstag, 29. April, 19.30 Uhr, im Theater am Alten Markt (TAM) Premiere.
Zwei Männer kommen in einem Wartezimmer ins Gespräch. Zwei Frauen schließen eine Art Freundschaft in einer Klinik. Brüchige Liebesbeziehungen, enttäuschte Lebensträume, einengende Konventionen.
Das Stück öffnet Risse im System, lässt Hoffnungen und Träume aufscheinen. Arthur Miller hat gesagt, er wehre sich mit seinem Schreiben gegen den aggressiven Materialismus und setze sich ein für die Menschen. Miller: »Ich schrieb nicht nur, um einen Weg in die Welt zu finden, ich schrieb auch, um sie von mir abzurücken.«
Bühne und Kostüme hat Angelika Lenz entworfen. Die vier Protagonisten spielen Max Grashof (Frick), Harald Gieche (Leroy), Nicole Paul (Patricia) und Therese Berger (Karen).
Die nächsten Vorstellungen nach der Premiere: 2. bis 5. Mai.

Artikel vom 25.04.2006