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Der Autor kümmert sich
um Amitas Ausbildung

Gerhard Haase-Hindenberg kennt Bielefeld gut


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Gerade in den letzten Tagen stand Gerhard Haase-Hindenberg in engem Kontakt mit Kathmandu, der Hauptstadt Nepals: »Ich habe mir während der Unruhen dort Sorgen gemacht um die Menschen, die ich dort kenne.« Er hat mit »Göttin auf Zeit« ein Buch über das Mädchen Amita geschrieben, die bis zum Eintreten der Pubertät eine Kumari, eine lebende Göttin, war und jetzt mit dem Leben »danach« fertig werden muss. Durch die Gespräche mit Amita hat Haase-Hindenburg Übersetzer, Journalisten und Amitas Familie in Nepal kennen gelernt. »Nachdem König Gyanendra zugesagt hat, das Parlament wieder einzusetzen, glaube ich, das alles gut wird,« sagte Haase-Hindenberg gestern vor seiner Lesung in der Thalia-Buchhandlung. Amita ist inzwischen 17 und Haase-Hindenburg hat ihr einen geldbetrag zur Verfügung gestellt, der ihre Ausbildung finanzieren soll. »Und wenn sie eines Tages heiratet, bin ich natürlich eingeladen,« sagt er.
Ausgangspunkt für seine bislang zwei Bücher waren jeweils Reportagen, jetzt aber recherchiere er inzwischen gezielt, um ein Buch zu schreiben. Er habe keine Sekunde Bedenken gehabt, ein so exotisches Thema wie das Leben der Kumari zu behandeln: »Es gibt einen Markt dafür - Bücher wie 'Die weiße Massai' erzielen riesenhafte Verkaufszahlen.« Bielefeld kennt er gut: Seine Lebensgefährtin Birgit ist Bielefelderin, gemeinsam mit ihr besuchte er deren Mutter. Weil er nicht nur Autor, sondern auch Schauspieler sei, liebe er den Kontakt mit dem Publikum. Seine »Berufe« existierten weiter nebeneinander, auch, wenn er seit drei Jahren nicht mehr auf einer Bühne gestanden habe: »Ich arbeite aber noch in TV-Produktionen mit.«

Artikel vom 26.04.2006