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Neuer Name, neues Gesicht
Chevrolet liefert im Juli den Nachfolger des Evanda - und der heißt Epica
Seit einem Jahr heißt Daewoo nun Chevrolet und es sieht so aus, als ob in diesem Fall Namen nicht nur Schall und Rauch sind.
Das Kundeninteresse vor allem am neuen Aveo und an den Flüssiggasmodellen ist so groß, dass Günther Sommerlad, Geschäftsführer Chevrolet Deutschland, für das erste Quartal dieses Jahres einen Zuwachs von elf Prozent vermelden kann. Auch in der Mittelklasse hat Chevrolet auf einen Namenswechsel gesetzt, der Nachfolger des Evanda heißt Epica.
So neu wie der Name ist auch das Blechkleid der 4,80 Meter langen und 1,80 Meter breiten Stufenhecklimousine. Mit modern geschnittenem Gesicht und ausgewogenen Proportionen ist der Epica geeignet, zu Hause in Korea ebenso zu gefallen. Statt mit avantgardistischem Design punktet er aber eher mit zurückhaltender Eleganz. Vom 15. Juli an steht der neue »Chevy« bei den deutschen Händlern.
Ebenso unauffällig ist der Innenraum gestaltet. Dort kann man es sich aber richtig gemütlich machen, weil das unspektakuläre Inventar qualitativ überzeugen kann. Die Sitze sind straff gepolstert, die Oberflächen angenehm griffig. Im geräumigen Fond sind auch längere Reisen gut zu überstehen. Sollten alle fünf Sitzplätze belegt sein, können die Passagiere im 480 Liter Laderaum umfassenden Kofferraum auch einiges an Gepäck mitnehmen. Ski-Durchladeklappe und ein Drittel zu zwei Drittel umklappbare Sitzlehnen optimieren das naturgemäß beschränkte Stufenheck-Gepäckabteil.
Zwei Benziner-Reihensechszylinder sind im Angebot zur Markteinführung Mitte Juli, ein Zweiliter-Diesel mit 150 PS (110 kW) wird Anfang kommenden Jahres zu haben sein. Zunächst aber sind es ein Zweiliter-Benziner mit 143 PS (105 kW) und ein 2,5-Liter, der 156 PS (115 kW) leistet. Betrachtet man die reinen Zahlen, scheint der Unterschied nicht sehr groß zu sein, aber hier ist der größere Motor eindeutig der empfehlenswertere. Auch in Verbindung mit der serienmäßigen Fünfstufenautomatik geht es kraftvoll vorwärts bis zur Höchstgeschwindigkeit von knapp 210 Kilometern pro Stunde. Das Fahrwerk ist genauso wenig aufregend wie das Design. Wirklich zu mäkeln gibt es nichts, aber es geht deutlich asiatisch-ruhig zu in der Mittelklasse-Limousine.
Das überzeugende Argument für den Chevrolet Epica ist für alle Umsteiger von Audi, VW und BMW vor allem der Preis. Den günstigsten Epica mit der Zweiliter-Basis-Motorisierung gibt es ab 20 890 Euro, der Epica 2.5 in der Top-Ausstattung LT kostet 25 490 Euro.
Schon die Basiversion ist sehr üppig ausgestattet. Serienmäßig ist erstmal viel Sicherheit: Sechs Airbags, ABS, Dreipunkt-Gurte auf allen fünf Plätzen, Kindersitz-Vorrichtung und eine automatische Türentriegelung beim Auslösen der Airbags gehören dazu. ESP gibt es allerdings wie den Diesel erst im kommenden Jahr.
Auch in Sachen Komfort legt Chevrolet viel dazu. Ab Werk an Bord sind schon in der Basisversion Klimaanlage mit MP3-Player, elektrische Fensterheber rundum, elektrisch verstellbare Außenspiegel und ein höhenverstellbarer Fahrersitz. Wer sich für die höhere Ausstattungsvariante LT entscheidet, bekommt Ledersitze mit Sitzheizung, eine Klimaautomatik, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, Regensensor, Tempomat und Bordcomputer dazu.
Fazit: Wer nicht nur den Namen wechseln will, ist gut bedient, mit spitzem Bleistift nachzurechnen.
Esther Steinmeier

In der nächsten Ausgabe:
das neue VW Cabrio Eos

Artikel vom 06.05.2006