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Übernahme von Thomas Cook

Radikaler Umbau geht weiter


Auf dem Heimatmarkt des Reise-Weltmeisters werden die Karten im Veranstaltergeschäft neu gemischt.
Galt bislang der integrierte Konzern aus Reisebüro, Veranstalter, Flug- und Hotelgesellschaft sowie Zielgebietsagentur als Maß der Dinge, so scheint nun nicht nur das Ende, sondern die Umkehr des Konzentrations-Prozesses bevorzustehen. Auch wenn die Eigentümer Karstadt und Lufthansa noch halbherzig abwinken, so scheint die Trennung des gemeinsamen Thomas-Cook-Konzerns beschlossene Sache zu sein.
Karstadt behält die Touristik, die Charter-Airline »Condor« geht im 50. Jahr ihres Bestehens zurück unters Dach der Lufthansa. Konsequent wäre dies, denn Thomas Holtrop baut das Unternehmen gründlich um -Êund seitdem weht ein anderer Wind durch die Firmenzentrale.
Die defizitäre Club-Tochter Aldiana wurde abgegeben (nach monatelangen Dementis), Neckermann-Chef Detlev Altmann verzichtete vergangene Woche auf seinen Job, mit Michael Tenzer und Mario Köpers wurden zwei Top-Leute der TUI geholt. Für den Cook-Umbau gilt: Nicht kleckern, sondern klotzen. Um das Unternehmen ganz sicher profitabel zu machen, muss das risikobehaftete Fluggeschäft wohl nun »dran glauben«. Da der Airline-Markt sich immer schneller wandelt, könnte ein ungebundener Cook-Konzern demnächst seine benötigten Flugkapazitäten wesentlich flexibler einkaufen.Thomas Albertsen

Artikel vom 25.04.2006