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Konjunkturprognosen nach oben korrigiert

Trotz des hohen Ölpreises: Dresdner Bank erwartet Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent


Frankfurt/Main/Hannover (dpa/Reuters). Trotz des Hochschnellens der Öl- und Benzinpreise auf neue Rekordhöhen beurteilen Wirtschaftsexperten die deutsche Konjunkturentwicklung immer optimistischer. Während Bundesregierung und Bundesbank ihre bisherigen Einschätzungen offenbar auf bis zu 1,7 Prozent Wirtschaftswachstum in diesem Jahr nach oben korrigieren wollen, wagte sich die Dresdner Bank noch einen Schritt weiter vor und stellte gestern einen Zuwachs von 2,2 Prozent in Aussicht.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet bis zu zwei Prozent Wachstum. Das sei allerdings eine optimistische Prognose, sagte BDI-Präsident Jürgen Thumann gestern auf der Hannover Messe. »Es hängt von der Politik ab, den Erwartungen zu entsprechen und einen dauerhaften Aufschwung zu schaffen.«
Industrie, Energiewirtschaft und Bau fuhren ihre Produktion im Februar um insgesamt 1,0 Prozent hoch, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Auch der private Verbrauch entwickele sich günstig. Wegen der für 2007 geplanten Mehrwertsteuererhöhung planten etliche befragte Haushalte vermehrt größere Anschaffungen, schreiben die Experten der Bundesbank.
Nach Einschätzung des Chefvolkswirts von Allianz und Dresdner Bank, Michael Heise, entfalte der Konjunkturaufschwung nun auch seine Wirkung auf dem Arbeitsmarkt: »Wir rechnen im Jahresverlauf mit einem Rückgang der saisonbereinigten Zahl der Arbeitslosen um 200 000 auf etwa 4,5 Millionen.«

Artikel vom 25.04.2006