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Backe, backe Brot, es schmeckt so gut

Sommersaison in NiemöllerÔs Mühle mit Backtag und interessanter Ausstellung eröffnet

Von Ulrich Hohenhoff
(Text und Fotos)
Quelle (WB). Auch wenn Petrus Besuchern einen Strich durch die Rechnung machte und es nichts war mit Kaffee und Kuchen im Freien, die traditionsreiche »NiemöllerÔs Mühle« in Quelle lockte dennoch viele Gäste an. Mit dem ersten Backtag und einer Ausstellung »Rund ums Korn« wurde die Mühlensaison eröffnet.

Und die erfreut sich in jedem Jahr eines großen Zuspruchs. Nicht nur der leckeren hausgebackenen Kuchen wegen (in Heimarbeit hergestellt von den Frauen des »Vereins der Freunde und Förderer der Mühle Niemöller in Quelle e.V.«), sondern vor allem auch wegen des über Bielefelds Grenzen hinaus bekannten »Mühlenbrotes«. Von Hand nach einem »Geheimrezept« zubereitet und in dem historisch nachgebauten Backofen bei entsprechenden Temperaturen kross gebacken.Eigens für diesen Zweck engagieren sich zwei Bäcker in dem Verein. »Zudem haben wir noch einen Notbäcker,« verraten Horst Schaede, 1. Vorsitzender des Verein und sein Stellvertreter Jürgen Franzen. Für Christian Mey (67) und Harald Tatura (58) gab es schon im vorhinein jede Menge Arbeit, bevor sie den steinernen Koloss anheizen konnten . »Der wird erst auf Temperatur gebracht, ausgekratzt und gereinigt und dann fünf Stunden bei 350 Grad vorgeheizt, kühlt schließlich auf die Backtemperatur von 250 Grad ab,« erläutert Christian Mey. Mit einer Teigrührmaschine wird zuvor der Teig hergestellt, muss danach eine halbe Stunde »ausliegen«, bevor die einzelnen Brotlaibe ausgewogen und geformt werden. Dann wird jedes Brot im Rohzustand in ein Körbchen gebettet - »zum Aufgehen«. Und wenig später wird die Leckerei mit einer Lade in den Ofen geschoben, 45 Stück auf einmal. 50 bis 60 Minuten dauert der Backvorgang. Anschließend wird an das Roggen/Weizenmischbrot geklopft. »Am Klang können wir feststellen , ob das gute Stück auch richtig durchgebacken ist,« schmunzelt Christian Mey. Und an diesem ersten Backtag-Wochenende hatten die beiden Bäcker keinen Mangel an Arbeit. 128 Brote wurden gebacken und von Kennern schnell gekauft. 66 Mitglieder hat der Mühlenverein, der sich seit Jahren um die 1535 erstmalig genannte und 1994 restaurierte und wiedereröffnete Mühle kümmert. »Aktive Mitglieder sind jederzeit herzlich willkommen,« lädt Horst Schaede ein. In der Saison hat »NiemöllerÔs Mühle« an jedem dritten Wochenende von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Und Besucher können es sich nicht nur im »Mühlencafe« gemütlich machen, der Verein präsentiert auch wechselnde Ausstellungen. In diesem Jahr den ersten Teil von »Rund ums Korn«. Zudem ist am Wochenende 20./ 21. Mai der Pferde-Stärken-Club« aus Isselhorst zu Gast, zeigt alte Traktoren und Erntemaschinen.

Artikel vom 24.04.2006