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Bielefeld fährt ab aufs Rad

Alt und neu am Obersee: 3. Ausstellung der Händler ein großer Erfolg

Bielefeld (uko). Die Bielefelder sind Fahrradfahrer. Sie zeigen Interesse an allen Themen »rund um die Speiche«. Der 3. Bielefelder Fahrrad & Outdoortag am Obersee war der beste Beleg dafür, trotz nasskalter Witterung.

Ganz und gar anachronistisch und doch liebenswert präsentierte Zweiradhändler Friedrich Holtkämper das Wittler Rad aus dem Jahr 1950. »Rad und Motor habe ich getrennt voneinander im Kalletal gefunden und dann restauriert«, ist Holtkämper auf seinen Fund stolz. Der Lohmann-Motor hat 18 Kubikzentimeter, leistet ein Dreiviertel PSchen und läuft mit einem Petroleum-Öl-Gemisch. Das Wittler-Rad wird nur noch selten vom Chef in den Straßenverkehr gesteuert. Wichtig: Alles Zubehör wurde seinerzeit in Bielefeld hergestellt - die Lampe mit Fern- und Abblendlicht, der Dynamo, die Tasche für den Knochen . . .
Ansonsten war am Obersee High-Tech für die Besucher Trumpf. Räder und Zubehör glänzen heutzutage durch präzise Technik. Die Komponenten wie Rahmen, Schaltung, Bremsen und Laufräder sind so leicht, so belastbar wie nie. Organisatorin Barbara America-Sieckmann verriet am Sonntag jedoch auch den Preis solcher High-End-Geräte: »Wartung und Einstellung solchen Materials ist Sache des Fachhandels.« Die (jüngst gegründete) »Interessengemeinschaft Engagierter Zweiradfachhändler«, die den Fahrrad & Outdoortag federführend veranstaltete, lege Wert auf gut ausgebildetes Fachpersonal, denn: »Unser Ziel sind nachhaltige Räder«, sagte Barbara America-Sieckmann. Das bedeutet andererseits: absolute Ablehnung von »Ramschware«.
Polizei und Verkehrswacht propagierten am Obersee das Thema Sicherheit unter dem Motto »FahrRad . . .
aber sicher«. Die Bezirksbeamten der Polizei, die Polizeihauptkommissare Dieter Held und Thomas Güttler, sowie die Verkehrswacht-Mitarbeiter Ulrike Güttler und Uwe Droysen setzten sowohl auf die Attraktivität der Fortbewegung mit dem Zweirad als auch auf die rechtlichen Rahmenbedingungen des Radfahrens. Dass dazu ein Helm gehört, ist für einen Freizeit-Vielfahrer Rolf Dopheide eine Selbstverständlichkeit. Als ehemaliger Feuerwehrmann hat der Bielefelder zu viele tragisch verlaufene Radunfallopfer gesehen, als daß er über die Notwendigkeit und Schutzfunktion von Helmen noch diskutieren will.

Artikel vom 24.04.2006