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Rentner sind verzweifelt:
Vorgarten wurde verwüstet

Ehepaar Brinkmann wieder von Rowdys heimgesucht

Bielefeld (uko). Die Schildescher Rentner Helga und Walter Brinkmann verstehen die Welt nicht mehr: Zum sechsten Mal haben Unbekannte ihren Garten verwüstet. Der Schaden beläuft sich auf 4 000 Euro.

Helga Brinkmann traute am Sonnabendmorgen ihren Augen nicht: Als die 63-jährige Frau über die rückwärtige Terrasse in den liebevoll gepflegten Garten des Einfamilienhauses Am Vorwerk blickte, »da kamen mir die Tränen«. Büsche waren herausgerissen, Blumen geköpft und kleine Bäumchen waren umgeknickt. »Überall haben diese Unholde ihre nächtlichen Spuren hinterlassen«, registrierte sie entsetzt die Zerstörung. Rosenkugeln sind abgerissen worden, eine Magnolie ist zerstört; blühende Azaleen sind abgebrochen worden. Gerde diese empfindlichen Pflanzen werden wohl irreparable Schäden davontragen.
Die ungebetenen Besucher hatten auch nicht Halt vor den Zierfiguren gemacht: Eine metallene Sonnenuhr war abgebrochen, weitere Gartenassessoires, Kugeln oder Plastiken sind spurlos verschwunden.
Helga Brinkmann alarmierte am Sonnabend umgehend die Polizei, die mit drei Beamten im Garten vor Ort war und die Schäden dokumentierte. Viel Hoffnung machten die Ermittler dem fassungslosen Ehepaar jedoch nicht: »Die haben uns gesagt, wir kennen das ja schon. Aus den Nachforschungen wird wohl nichts«, ist die Schildescherin entmutigt.
Die Spuren der Verwüstungen reichen bis ins Jahr 2001 zurück: »Damals hatten wir sogar einen Schaden in Höhe von 14 000 Mark gehabt«, erinnert sich Walter Brinkmann. Seinerzeit war sogar der Zierrasen aufgegraben worden. Bis zu 80 Zentimeter tief waren Löcher gebuddelt worden.
Seither sind die Unbekannten weitere fünf Male in den Brinkmannnschen Garten eingestiegen und haben ihr Mütchen völlig sinnlos an den Pflanzen gekühlt. Warum es die Rowdys ausgerechnet auf den Garten der beiden Rentner abgesehen haben, ist dem Ehepaar klar: »Das ist die pure Lust an der Zerstörung«, meint Helga Brinkmann verbittert, »die kommen immer im Frühjahr wenn es blüht.«
Die Unbekannten sind zweifellos immer wieder über einen Metallzaun und eine Feuerdornenhecke vom einem benachbarten Fußweg eingestiegen. Dieser Weg führt zu einem Bolzplatz am Asbrock, wo sich regelmäßig Jugendliche treffen und Alkohol trinken. »So lange dieser Weg - der schon für zwei Kinderwagen viel zu schmal ist - hier vorbeiführt, werden wir Ärger haben«, sagt Helga Brinkmann resigniert. »Der Garten war unser ganzes Hobby, doch allmählich verzweifle ich an diesem Hobby . . .«

Artikel vom 24.04.2006