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Erwartungshaltung
Dicht
am
DSC

Von Werner Jöstingmeyer

Durch einen unglücklichen, aber berechtigten Elfmeter mit 0:1 verloren. Wie »begossene Pudel« schlichen die Arminen nach der zweiten Heimniederlage in der Rückrunde vom Platz. Begleitet von einem Pfeifkonzert der enttäuschten Fans, die wohl eine der schwächsten Partien in der SchücoArena gesehen hatten.
Für viele Zuschauer ist Fußball eben ein Tagesgeschäft. Da zählt es nicht, dass der vor Saisonbeginn auch von einigen Experten apostrophierte Abstiegskandidat schon fünf Spieltage vor Ultimo den Klassenerhalt quasi in der Tasche hat. Pfiffe gegen die eigene Mannschaft. Ein Indiz, dass angesichts der 37 Punkte und der noch ausstehenden Partien die Erwartungshaltung in Bielefeld enorm gestiegen ist.
Immer wenn in Ostwestfalen die vage Hoffnung auf einen internationalen Wettbewerb die Runde macht, schwächelt Arminia. Das war früher unter der Regie von Horst Köppel so und ist heute nicht anders. Seien wir doch mal ehrlich. Wenn beim DSC ein paar Stammkräfte ausfallen oder andere nicht mehr so funktionieren, wie es die Fans gewohnt sind, wird es kritisch. Zudem geht das Team psychisch wie physisch auf dem Zahnfleisch. Die Spiele am Limit fordern jetzt ihren Tribut. Im Angriff hat Arminia kaum Alternativen. Nach Zumas Totalausfall ist ein Boakye zu wenig, um selbst eine am Tropf hängende Durchschnittself wie Wolfsburg in Gefahr zu bringen.
Die aufkommende Disharmonie zwischen Fans und Mannschaft gilt es zu stoppen. Pfiffe für eine desolate Leistung sind zwar verständlich, aber verbale Attacken gegen einzelne Spieler unangebracht. Das Bemühen um weitere »Dreier« hat Arminia schließlich nicht aufgegeben. Aber die Schritte werden von Mal zu Mal schwerer.

Artikel vom 24.04.2006