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Firmen befolgen Kodex

Transparente Gehälter sind aber umstritten

Thyssen-Krupp-Aufsichtsrat Gerhard Cromme.

Düsseldorf (dpa). Der deutsche Kodex für transparente Unternehmensführung hat sich bei der breiten Mehrheit der großen Aktiengesellschaften durchgesetzt. Umstritten bleibt aber die Offenlegung der Managergehälter und die Begrenzung des Wechsels von Vor-ständen in den Aufsichtsrat. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Thyssen-Krupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme am Freitag in Düsseldorf vorstellte. Cromme leitet die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex.
Von den 82 Empfehlungen des Kodex befolgen die 30 DAX-Unternehmen durchschnittlich 79,3 Empfehlungen. Im M-DAX sind es 75,7 und im S-DAX 72,9 der Empfehlungen. Cromme begründete die hohe Akzeptanz des Kodex, der ein freiwilliges Instrument ist, mit dem Druck der Öffentlichkeit: Dieser sei so groß, dass kein Unternehmen leichtfertig vom Kodex abweiche.
Vom kommendem Jahr an wird die Offenlegung der individuellen Vorstandsgehälter ohnehin gesetzliche Pflicht. »Die Kommission hätte eine freiwillige Regelung besser gefunden«, sagte Cromme.

Artikel vom 22.04.2006