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Vater rettet sein Baby

Aus Fenster geworfen

Bad Münder (dpa). In einer dramatischen Aktion hat ein Vater im niedersächsischen Bad Münder sein Baby aus einem Fenster knapp zehn Meter in die Tiefe geworfen, um es vor den Flammen in seiner Wohnung zu retten.

Anschließend sprang der 38-Jährige selbst hinterher. Seine 37 Jahre alte Frau und deren 18 Jahre alte Stieftochter kamen bei dem Brand im ersten Stock eines Fachwerkhauses in der Nacht zum Freitag ums Leben. Die Brandursache war eine überlastete Mehrfachsteckdose.
Nach Angaben der Polizei erlitt das acht Monate alte Baby Kopfverletzungen, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Der Mann wurde bei dem Sprung lebensgefährlich verletzt. Einem Polizeisprecher zufolge hatte der Mann den Säugling in Decken gewickelt, bevor er ihn aus einem Dachgeschossfenster in die Tiefe warf. Die 63 Jahre alte Großmutter und der 65 Jahre alte Großvater, die im Erdgeschoss wohnten, konnten sich unverletzt aus dem Gebäude ins Freie retten.
Nachbarn hatten das Feuer kurz nach Mitternacht bemerkt und bei der Familie »Sturm« geklingelt. Während die Großeltern rechtzeitig ins Freie gelangen konnten, hatten die Flammen den anderen Bewohnern den Fluchtweg abgeschnitten. Dem 38 Jahre alten Vater blieb nur der Sprung aus dem Fenster, um das Baby und sich zu retten. Die Bewohner seien von dem Feuer in ihrer Wohnung vermutlich im Schlaf überrascht worden, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Artikel vom 22.04.2006