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Hain will in die Arminia-Annalen

Vor dem Heimspiel gegen Wolfsburg: Platz sieben ist das Bielefelder Ziel

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Wenn alle Arminen so denken wie Mathias Hain, dürfen sich die DSC-Fans an diesem Samstag im Fußball-Bundesligaheimspiel gegen den akut vom Abstieg bedrohten VfL Wolfsburg auf eine höchst engagierte Arminia freuen. Der DSC-Kapitän sagt: »Ich will in die Vereins-Annalen eingehen.«

Worauf Hain abzielt, ist klar: Würde er mit Arminia in dieser Saison Siebter, wäre das die beste Platzierung, die in der 101-jährigen Klubgeschichte in der 1. Bundesliga je eine Mannschaft erreicht hätte. Zwei Mal war der DSC schon Achter: 1982/83 und 1983/84. Hain ist jedenfalls der Meinung: »Es wird Zeit, dass andere Namen an die Stelle der Spieler von damals treten.«
Fragt sich nur: Sehen seine Mannschaftskollegen das genau so? Ist der siebte Platz (momentan drei Punkte Rückstand) wirklich ein Ziel, für das es sich in den letzten vier Partien zu kämpfen lohnt? Abwehrspieler Markus Schuler gibt die Antwort: »Auf jeden Fall. Das wäre doch ein toller Erfolg für alle. Auch die Fans würden sich riesig freuen.«
Die Arminia-Annalen sind das eine, das Portemonnaie das andere. Hain: »Im Hinblick auf die nahende Sommerpause wäre es nicht schlecht, die Urlaubskasse etwas aufzubessern. Wir haben stark leistungsbezogene Verträge. Ich persönlich möchte auf die Prämien nicht verzichten.«
Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass der DSC nach wie vor nicht zu einhundert Prozent gesichert ist. Doch Trainer von Heesen hat keine Bedenken, dass am Samstag der Ligaverbleib amtlich gemacht wird. »Unsere Heimbilanz in der Rückrunde ist beeindruckend. Wir wollen die Saison jetzt nicht ausklingen lassen. Wir können und werden gegen Wolfsburg etwas wagen.« Gegen den VfL soll im siebten Heimspiel nach der Winterpause der sechste Sieg her. Fragt sich nur, wer spielt? Gesucht wird nämlich noch der zweite Stürmer neben Isaac Boakye. Radomir Dalovic oder Artur Wichniarek? Von Heesen: »Fifty-fifty. Ich könnte mir schon vorstellen, dass Artur anspielt.«
Trotz auskurierter Nasennebenhöhlenentzündung ist die Rückkehr von Michael Fink in die erste Elf unwahrscheinlich. Sein Trainer kündigte an, Spieler aufstellen zu wollen, mit denen er auch in der nächsten Saison planen kann. Fink wechselt bekanntlich zur Frankfurter Eintracht, Radim Kucera dagegen bleibt dem DSC erhalten. Gute Chancen, von der Bank ins Spiel zu kommen, hat DSC-Talent Tim Danneberg, der am Sonntag 20 Jahre alt wird. Thomas von Heesen: »Es kann gut sein, dass er eine Halbzeit spielt.« Es wäre Dannebergs Debüt in der 1. Bundesliga.

Artikel vom 22.04.2006