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Polizei stoppt
Serien-Einbrecher

Verdächtige in Untersuchungshaft

Von Ernst-Wilhelm Pape
Detmold (WB). Die Polizei hat in Ostwestfalen-Lippe eine Einbruchsserie geklärt und bereits Anfang April zwei mutmaßliche Täter im Alter von 32 und 42 Jahren in ihren Wohnungen in Bielefeld festgenommen.

Gegen die beiden Männer aus dem ehemaligen Jugoslawien wurden in Detmold Haftbefehle erlassen. Die Tatverdächtigen sitzen in Untersuchungshaft und schweigen bisher zu den Vorwürfen. Bei Durchsuchungen sei etliches Diebesgut sichergestellt worden, teilte die Polizei am Freitag mit.
Nach den bisherigen Erkenntnissen der von der Bezirksregierung in Detmold gebildeten Ermittlungskommission »EK Teuto« sind die Einbrecher dringend verdächtigt, insgesamt mindestens 170 Wohnungseinbrüche in der Zeit von November 2005 bis Januar 2006 begangen zu haben. Seit Januar 2006 hätten sich die Fälle von Wohnungseinbrüchen in Bad Salzuflen gehäuft, die alle die »gleiche Handschrift« trugen. Ermittlungen ergaben, dass auch in anderen Städten in Lippe, in der Stadt Bielefeld sowie den Kreisen Gütersloh, Herford, Minden-Lübbecke, Warendorf Einbrüche nach einem ähnlichen Muster abliefen.
Nach Angaben von Polizeisprecher Uwe Bauer (Detmold) hätten die Täter bei ihren Beutezügen auch Reizgas gegen Zeugen eingesetzt, wenn sie sich überrascht oder gestört fühlten. In erster Linie seien Bargeld, Schmuck, Münzen, Handys sowie Foto- und Videokameras erbeutet worden. Der Schaden werde auf 650 000 Euro geschätzt, sagte Bauer dieser Zeitung.
Die EK Teuto, die aus Ermittlern der Polizeibehörden Bielefeld, Gütersloh und Lippe besteht, sei durch akribische Fahndungsarbeit sowie Hinweise aus der Bevölkerung auf die Spur der Festgenommenen gebracht worden. Die Ermittlungen dauerten noch an.
Bei der Kriminalpolizei in Bad Salzuflen, dem Sitz der EK, würden etliche Schmuckstücke, Uhren und Münzsammlungen aufbewahrt, die bei den Ermittlungen sichergestellt worden seien. Darunter befinden sich auch drei so genannte »Farbergé-Eier« und drei Porzellanfiguren der Marke »Göbel«. Geschädigte sowie Zeugen, die Hinweise zur Herkunft der Beutestücke machen können sollen sich mit dem Kriminalkommissariat in Bad Salzuflen unter der Telefon-Nummer 0 52 22/9 81 80 in Verbindung setzen. Ferner würden alle Geschädigten in der nächsten Zeit von den Polizei angeschrieben, um die sichergestellten Schmuckstücke zu identifizieren, sagte Bauer.
Nach Angaben der Polizei wurden die Einbrüche in Bielefeld (Stadtgebiet), im Stadtgebiet Gütersloh sowie Halle, Harsewinkel, Marienfeld, Kaunitz, Langenberg, Rheda-Wiedenbrück, Schloß Holte-Stukenbrock, Steinhagen, Versmold und Werther verübt. Im Kreis Herford lagen die Tatorte im Stadtgebiet Herford sowie in Enger, Herringhausen, Hiddenhausen und Löhne. Im Kreis Minden-Lübbecke waren Wohnungsinhaber in Bad Oeynhausen betroffen, im Kreis Warendorf in Ostbevern und Sassenberg. Im Kreis Lippe waren die Einbrecher in Bad Salzuflen, Horn-Bad Meinberg, Lage, Leopoldshöhe und Oerlinghausen aktiv.

Artikel vom 22.04.2006