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»Bei mir setzt kein Kuchen an«

Oeynhausenerin Viktoria Stadtlander erlebt steilen Aufstieg als Model

Von Moritz Winde
Bad Oeynhausen (WB). Eines der beiden Handys klingelt. Viktoria Stadtlander nippt am Kaffee und drückt die Zigarette aus. Das Gespräch dauert wenige Minuten. »Eine Anfrage für ein Fotoshooting in Zürich«, sagt das blonde Model aus Oberbecksen (Kreis Minden-Lübbecke). Für die Vize-Miss-Deutschland 2004 gehören solche Anrufe zum Alltag. Mit der Karriere der 21-Jährigen geht es steil bergauf.

Seit zwei Jahren ist die Schönheit nun schon im Geschäft. Viele Erfahrungen hat sie in der Glitzer-und-Glamour-Welt gesammelt. »In dieser Branche zu arbeiten ist nach wie vor mein Traum«, sagt die junge Frau. Trotz ihrer Model-Erfolge - sie stand schon unter anderem für Dior, Maxmara, Escada und Missoni auf dem Laufsteg - ist Viktoria Stadtlander auf dem Teppich geblieben. Doch so aufregend der Trubel zwischen den Schönen und Reichen, so faszinierend das Blitzlichtgewitter der Fotografen auch sei, ihr Zuhause möchte Viktoria Stadtlander nicht missen. Im beschaulichen Oberbecksen im Kreis ihrer Familie und ihrer Freunde fühle sie sich am wohlsten. Denn der Ruhm bringe auch seine Schattenseiten mit sich. Nach wochenlangen Fotoaufnahmen, Castings und Modenschauen sehne sie sich nach Bad Oeynhausen zurück, fernab von Make-Up und Highheels. Viktoria Stadtlander: »Zu Hause schalte ich ab und tanke Kraft für die nächsten Aufgaben.«
Vor Anfragen kann sich die gefragte Schönheit insbesondere im europäischen Raum kaum retten. Daher kann sie sich den Luxus erlauben, auch Angebote abzulehnen. »Ich lasse nicht alles mit mir machen. Für eine Shampoowerbung sollte ich mir die Haare abschneiden und schwarz färben. Das habe ich nicht getan«, sagt die 21-jährige Blondine, die mit 84/60/90 nur knapp von den Idealmaßen abweicht: »Dabei mache ich nicht viel Sport und achte nicht besonders auf meine Ernährung. Bei mir setzt nur nicht gleich jedes Kuchenstück an.«
Ihre Traumfigur wird stets in die neusten Kleider der Top-Designer gesteckt. Im Mai wird sie für Esprit abgelichtet werden, vor kurzem stand sie für Canon vor der Kamera. »Es ist toll, die Welt zu sehen und interessante Leute kennen zu lernen. Meistens sind die Gespräche jedoch von totaler Oberflächlichkeit geprägt«, erzählt Viktoria Stadtlander von ihren Begegnungen mit Prominenten. Von Kult-Komiker Otto Waalkes, den sie auf einer Party traf, war sie allerdings positiv überrascht. Er sei richtig sympathisch.
Die junge Frau, die wegen ihrer Karriere nach langem Überlegen die Ausbildung zur Physiotherapeutin abbrach, will nicht nur auf den Laufstegen ihre Qualitäten unter Beweis stellen. »Ich möchte auch zeigen, dass ich etwas in der Birne habe«, sagt Stadtlander selbstbewusst. Dem Moderator einer Rateshow wird sie assistierend zur Seite stehen. »Am liebsten würde ich aber ein Nachrichtenmagazin moderieren«, sagt sie. Die Ausbildung an der Akademie der Künste in Lübeck hat sie schon in der Tasche. Wenn sie Zeit habe, wolle sie das Studium beginnen.
In naher Zukunft möchte Viktoria Stadtlander jedoch erst einmal ihre eigene CD auf den Markt bringen. Einen Plattenvertrag hat sie bereits sicher. Die ersten Studioaufnahmen klingen viel versprechend, sagt sie. »Wahrscheinlich wird das Lied eine Mischung aus Pop und Soul.« Mit Musik könne man auf eine schöne Art seine Gefühle ausdrücken.

Artikel vom 22.04.2006