Von Ernst-Wilhelm Pape Salzkotten (WB). Die Sanitas AG (Oelde), Planer und Betreiber von Sozialimmobilien, hat 16 Millionen Euro Schulden. Das hat der vorläufige Insolvenzverwalter Erich Hölzemann (Hamm) in einem Gutachten festgestellt.
Diesem Schuldenberg steht nach dem Gutachten lediglich in Vermögen von 18 800 Euro gegenüber. Hölzemann hat daher dem Amtsgericht Münster vorgeschlagen, mangels Masse kein Insolvenzverfahren zu eröffnen. Rechtsanwalt Stefan Frese aus Brakel, der bereits am 1. Juni 2005 für eine Baufirma aus dem Kreis Höxter einen Insolvenzantrag stellte, will dennoch mit fünf Hauptgläubigern die Eröffnung eines Verfahrens erreichen. Frese lässt derzeit prüfen, ob die Sanitas bereits in den Jahren 2000/2001 zahlungsunfähig war und sich Firmenverantwortliche Geld in die eigene Tasche gesteckt haben. Dieser Verdacht sei nahe liegend, da es bereits damals Verluste in sechsstelliger Höhe gegeben habe. Die Bilanz des Jahres 2001 soll mit Hilfe eines Bielefelder Steuerberaters nicht korrekt erstellt worden sein, um eine Überschuldung des Unternehmens zu verschleiern. Wie berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft Bielefeld bereits gegen sieben Sanitas-Manager wegen Insolvenzverschleppung. Die Sanitas AG war in Ostwestfalen-Lippe Eigentümer von vier Altenheimen. Bevor das Amtsgericht Münster am 23. November 2005 den Beschluss zur Prüfung eines Insolvenzverfahrens fasste, waren die Altenheime in Rödinghausen (Kreis Herford) und Gütersloh verkauft worden. Die Geschäftsführung der neuen Eigentümer hat die MKS Seniorenheim GmbH in Salzkotten (Kreis Paderborn) übernommen. Die Geschäftsführer der MKS waren zuvor bei der Sanitas in leitenden Funktionen tätig. Derzeit ist die Sanitas noch Eigentümer von zwei Altenheimen in Borgentreich (Kreis Höxter) und Spenge-Lenzinghausen (Kreis Herford). Das Haus in Spenge wird am 3. November 2006 zwangsversteigert. Der Sanitas gehören ferner ein Grundstück in Versmold (Kreis Gütersloh) und ein Einkaufszentrum in Muldenstein bei Halle (Sachsen-Anhalt).
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